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Amerika
Für Menschen, die Hotels mögen
Hotelbericht

Wien, The Amauris Vienna

Ein exotischer Schmetterling in Wien

Der etwas ungewöhnliche Name des beeindruckenden 5-Sterne Hotels verwundert zunächst – doch dahinter verbirgt sich eine interessante Philosophie: Amauris ist die Bezeichnung einer aparten afrikanischen Schmetterlings-Gattung und steht für Eleganz und Anmut.

Die imposanten Edelfalter sind meist schwarz-weiß gemustert und faszinieren mit ihrer Schönheit. Schwarz und weiß sind auch die vorherrschenden Farben des im Frühjahr 2023 eröffneten luxuriösen Boutique-Hotels aus der Relais & Châteaux Gruppe. Das elegante Hotel-Restaurant wurde zudem nach der lateinamerikanischen Schmetterlingsart Glasswing benannt.

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Ein Kurztrip in die „lebenswerteste Stadt der Welt“

Schloss Schönbrunn, Wiener Hofburg, Stephansdom, Staatsoper, Prater, dazu eine Fülle an Museen und Kulturinstitutionen und nicht zu vergessen die legendären Kaffeehäuser – das sind nur ein paar wenige Highlights der beliebten Donau-Metropole, die jährlich zahlreiche Touristen anlocken und begeistern. Bisher hatte ich es leider nicht geschafft, die österreichische Bundeshauptstadt zu besuchen – doch als nun der Economist zum wiederholten Mal Wien zur „lebenswertesten Stadt der Welt“ kürte, stand das Ziel meiner nächsten Städtereise fest!


Jetzt hatte ich nur noch die Qual der Wahl des Hotels und entschied mich für das einzigartige The Amauris Vienna, das äußerst zentral, nur wenige Schritte von der Wiener Staatsoper entfernt, gelegen ist. 


Bei strahlendem Sonnenschein komme ich am Wiener Hauptbahnhof an und entschließe mich, nach der langen Zugreise die knapp zwei Kilometer zum Hotel zu Fuß zu gehen. Mein kurzweiliger Spaziergang führt mich durch den 4. Bezirk – ein Gründerzeitviertel mit hippen Bars, Cafés und Restaurants. Am berühmten Kärtner Ring angekommen, stehe ich vor dem beeindruckenden ehemaligen Stadtpalais, das nun mein Zuhause auf Zeit sein wird.

Bis zum Ende der Monarchie war es ein beliebter Treffpunkt des österreichischen Adels und Großbürgertums, danach auch einmal eine Bank und schließlich ein Grand Hotel. Ende 2020 erwarb die Wiener Immobiliendynastie Breiteneder das Hotel und hauchte den Räumlichkeiten nach einem aufwändigen Umbau neues Leben ein.

The Amauris Vienna: Ein Traum in Marmor

Beeindruckt betrete ich die Lobby und werde herzlich begrüßt. Während des Check-ins bekomme ich ein Glas Wasser gereicht, bevor ich mir einen Begrüßungsdrink aussuchen darf. Die Lobby ist mit edlen Designermöbeln sehr stilvoll möbliert und vorwiegend in Hell- und Dunkelgrautönen gehalten. Mein Blick fällt auf den historischen Fahrstuhl mit wunderschöner Gusseisen-Verkleidung, der seit 1860 die Gäste befördert. 


Mit diesem fahre nun auch ich in das zweite von sieben Stockwerken und werde in meinen 40 qm Grand Deluxe Room geleitet. Dabei fällt mir auf, dass Marmor im The Amauris eine wichtige Rolle spielt, denn alle 62 Zimmertüren sind aus 150 Kilogramm schwerem Bianco Carrara Marmor gefertigt. Auch das Badezimmer wurde komplett mit dem hochwertigen Material aus Italien ausgekleidet. Sehr schick – ich bin begeistert! 


Das historische Flair des Palais blieb aufgrund der hohen Decken und des historischen Stucks erhalten und wurde perfekt ergänzt mit modernen Designermöbeln, unter anderem von Vitra, Minotti, Roche Bobois, Cassina, Gallotti&Radice sowie einem sehr gelungenen Lichtkonzept mit Lampen von Serge Mouille und FLOS. Die Böden sind aus dunklem Parkett und nur teilweise bedeckt mit einem hellen Teppich rund ums großzügige King Size Bett.


Wie im ganzen Hotel findet man auch in den Zimmern viel zeitgenössische Kunst, dazu entsprechende Magazine und ein Gesellschaftsspiel. Das Interieur ist stylisch und doch gemütlich, und ich fühle mich augenblicklich wohl. Mein Zimmer ist zur Ringstrasse ausgerichtet – doch dank der doppelten Fenster hört man nicht einmal die vorbeifahrenden Straßenbahnen, von den Wienern liebevoll „Bim" genannt.

Entspannen im The Amauris SPA

Das Hotel offeriert ein entspannendes Wellness-Angebot im kleinen, aber feinen SPA, und so mache ich mich auf den Weg in den ersten Stock. Ein wunderbarer zitronig-frischer, leichter Duft empfängt mich. Dieser wurde speziell für das The Amauris Vienna kreiert. Auf die Hotelgäste warten ein kleiner Indoor-Pool, ein Dampfbad mit Aromatherapie, eine finnische Sauna mit Eisbrunnen sowie ein Ruheraum mit beheizten Loungestühlen. Selbstverständlich werden auch pflegende Gesichtsbehandlungen und wohltuende Massagen angeboten, beispielsweise manuelle Lymphdrainage, Hot Stone Massage oder das Signature Treatment, die Amauris Schoko de Luxe Massage.


Da ich nicht genügend Zeit habe, gönne ich mir nur eine halbe Stunde im beheizten Indoor-Pool, der mit einer Gegenstromanlage und mehreren starken Massagedüsen ausgestattet ist. Danach bin ich top entspannt und fit … auf ins Wiener Nachtleben! 

Frühstücken wie ein Kaiser

Und die Stärkung am nächsten Morgen wartet schon: Im schicken Restaurant Glasswing wird von 7 bis 11 Uhr ein fantastisches À-la-carte-Frühstück serviert. Eine überaus aufmerksame Bedienung schenkt mir frischgepressten Orangensaft ein, reicht mir eine Brunchkarte und erkundigt sich nach meinem Kaffeewunsch. Jetzt wird es kompliziert – denn noch kenne ich die Unterschiede zwischen Verlängerter und Großer Brauner nicht.


Ich entscheide mich daher für einen Cappuccino und beginne mit dem köstlichen Egg Royal, einem englischen Muffin mit Lachs, Ei und Kresse Hollandaise. Danach koste ich Arme Ritter mit Haselnusscreme und Birne sowie, in Wien ein Must, den Kaiserschmarren mit Apfelmus. Erwartungsgemäß werde ich nicht enttäuscht. 

Private Kunstgalerie und köstliche Gourmetküche

Kunstaffine Gäste kommen in den Restauranträumen in den Genuss ausgesuchter Werke aus der umfangreichen Privatsammlung der Eigentümerfamilie Breiteneder. Die Sammlung beschäftigt sich vor allem mit österreichischer Kunst der Zeit um 1900 von Künstlern wie Emil Jakob Schindler, dem berühmtesten österreichischen Landschaftsmaler des ausgehenden 19. Jahrhundert, Carl Moll, einem Freund Gustav Klimts und Mitbegründer der Wiener Secession, Olga Wisinger-Florian, der bedeutendsten heimische Landschafts- und Stillleben-Malerin um 1900 und Alexander Rothaug, dem Wiener Jugendstilmaler par excellence. 


Am Abend verwandelt sich der Raum in ein vornehmes Gourmet-Restaurant. Ich konnte leider keinen Tisch ergattern, doch dann am nächsten Tag im angeschlossenen Bistro lunchen. Wie es sich in Wien gehört, bestelle ich das Wiener Schnitzel mit Vogerlsalat und die fantastische Strudelvariation mit Rum-Rosinen-Eis und Schlagobers. Diese leckeren Gerichte haben die Österreicher einfach drauf. Ich komme definitiv wieder!

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