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Amerika
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Hotelbericht

Meran, Palace Merano

DIE Wellness-Wunderwaffe für ganzheitliche Regeneration

Die Gästeliste des Palace Merano liest sich wie ein Who is Who der Sport- und Filmwelt, von Politik, Adel und Wirtschaft. Das Ambiente ist angemessen: Grandezza im Belle Époque Stil, gepaart mit 5-Sterne-First-Class-Service und einer Atmosphäre, in der sich jeder Gast sofort willkommen fühlt.

On top gibt es ein elegantes Spa, das im Februar 2023 für 2,5 Millionen Euro komplett renoviert wurde. Kein Wunder, dass das Palace Merano in der Wellness-Welt als Wunderwaffe für ganzheitliche Regeneration gehandelt wird!

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Große Namen laden im Palace Merano ihre Batterien auf

Thomas Gottschalk entspannt sich hier, wenn er für eine TV-Sendung fit sein will, Gesellschaftslöwe Flavio Briatore speist immer dann besonders gesund, wenn das Partyleben figurtechnisch Spuren hinterlassen hat. Goldie Hawn genoss im Palace Merano erst kürzlich eine Auszeit von der Filmwelt, Victoria Beckham erholt sich mit Ehemann David vom Society-Stress ebenso wie Barbra Streisand oder Supermodels wie Claudia Schiffer oder Naomi Campbell.


Hier laden Spitzensportler wie Roger Federer oder Novak Djokovic und der ehemalige Weltfußballer Zinédine Zidane ihre Batterien wieder auf, ebenso wie Politgrößen aus aller Welt.


Das Pilgerziel der Prominenz heißt Palace Merano, ein prächtiges Luxushotel im romantischen Meran in Südtirol. Mit Blick auf Weinberge und Apfelbäume kuren gesundheitsbewusste, von Stress gebeutelte und manchmal auch Burn-out-gefährdete Staatspräsidenten, Manager, Showstars und Adelige auf höchstem Niveau. Sie alle schwören auf das Revital-Konzept „Detox for Longevity“, das „Health for Life“ verspricht und das kleine Meran zum Nabel der Kurwelt Europas macht.

Check-in zur luxuriösen Wellness-Kur

Schon die Ankunft ist imposant: Als ich das schmiedeeiserne Tor passiere, präsentiert sich das prächtige Grandhotel inmitten eines Palmengartens in strahlendem Sonnenschein. In der Lobby erwarten mich cremefarbener Marmor, edle Teppiche, Kristalllüster, antike Sessel, viel Glas und Gold, leise Backgroundmusik und eine üppige Blumendekoration. An der Rezeption begrüßt mich Marco herzlich wie ein Familienmitglied, obwohl es mehr als zehn Jahre her ist, dass ich das letzte Mal hier war.


Mein Zimmer im 4. Stock ist großzügig geschnitten, elegant möbliert und bietet einen wunderschönen Ausblick auf den 12 000 qm Park. Besonders freut mich ein Brief von Hoteldirektor Maximilian Newiger als persönlichen Willkommensgruß und ein Revital Paket mit Nahrungsergänzungsmitteln für eine dreitägige ‚Erstversorgung‘ für Zuhause. Das erinnert mich daran, dass ich wie alle anderen Gäste zur Kur gekommen bin, auch wenn ich mich fühle, als hätte ich für einen Luxusurlaub eingecheckt.

Revital-Konzept „Detox for Longevity“: Es geht um Ursachen nicht um Symptome

Der inzwischen verstorbene Henri Chenot, ein charismatischer Katalane, entwickelte hier in den 1990er Jahren eine Methode mit 360-Grad-Ansatz für Präventive Gesundheit. Auch ohne ihn wird im Palace Merano weiterhin ein ganzheitliches Gesundheit-Konzept verfolgt, das Traditionelle Chinesische Medizin mit modernster Technik vereint – inzwischen in komplett neuem Look. Wen wundert es da, dass 70 Prozent Stammgäste das zu schätzen wissen?


Für eine ganzheitliche Gesundung von Körper, Geist und Seele ist normalerweise eine Woche das Minimum. Seit 2023 gibt es aber auch drei- und viertägige Kuren, in denen kompakt ein personalisiertes Programm vermittelt wird, das sowohl Entgiftung und eine gründliche Aufklärung über Körperfunktionen und ihre Auswirkung auf die Ernährung und den gesamten Organismus beinhaltet. Es geht also nicht nur darum, Symptome wie zu viele Pfunde oder Energielosigkeit zu bekämpfen, sondern die Ursachen dafür zu suchen und langfristig auszuschalten. Hört sich verheißungsvoll an, nun möchte ich sehen, wie es funktioniert. Dafür werde ich vier Tage lang das Revital-Konzept testen.

Ein kuschliger Bademantel als Outfit für den ganzen Tag

Gleich am Anreisetag hole ich mir im modern gestylten Kurzentrum mit 36 Therapieräumen, Fitnesscenter, Saunen, Innen- und Außenpool meine „Begleiter“ für die nächste Woche ab: eine große, schicke Tasche für persönliche Dinge, Badeschuhe und einen kuschlig warmen Bademantel, der mir in den nächsten Tagen als Outfit zumindest tagsüber völlig genügt. 


Als wichtigstes Utensil erweist sich ein cremeweißes Ringbuch, das hier jeder Gast ständig mit sich herumträgt. Darin stehen bereits alle persönlichen Daten und mein Zeitprogramm. Hinzu kommen in den nächsten Tagen tägliche Anmerkungen meiner Therapeuten, Untersuchungsergebnisse, Blut- und Hormontests sowie persönliche Ernährungsvorschläge. So entsteht während des Aufenthalts mein individuelles Gesundheits-Tagebuch, das ich zum Nachschlagen mit nach Hause nehmen kann. 


Zur Beantwortung eines ausführlichen Fragebogens, in dem ich Ess- und Lebensgewohnheiten, Krankheiten und familien-genetische Fakten eintragen soll, ziehe ich mich in den stilvoll-eleganten Wintergarten des Hotels mit gemütlichen Sofas und romantischer Musik zurück, schaue aus dem Fenster in den Palmengarten, fühle mich bereits total entspannt und stelle fest: Komfortabler kann man kaum kuren. 

Tafeln unter Kronleuchtern und mit Harfenmusik – an diese Diät könnte ich mich gewöhnen 

Am frühen Abend wird das Candlelight-Dinner im opulent ausgestatteten Speisesaal unter Kristallleuchtern serviert. Ein Harfenspieler liefert dezente Hintergrundmusik, auf den Tischen Silberbesteck und Rosenschmuck auf weißen Leinendecken. Stefan, der Maître, der viele seiner Gäste schon seit Jahren kennt, gießt mir aus einer Karaffe Limonenwasser ein als sei es Champagner und reicht mir die Speisekarte. 


Als Vorspeise der Detox Diät – Bio Light wäre die reichhaltige Variante mit etwas Fisch und Fleisch – gibt es Blumenkohl Tartar parfümiert mit Basilikum und Avocado Praline mit Tomaten-Puder. Es folgt eine gelbe Gazpacho, bevor Dinkel-Seitan-Frikadellen auf Wok-Gemüse mit süß-saurer Sauce oder Tofu-Chili mit Erbsenpüree serviert werden. Hört sich gesund, aber trotzdem verführerisch an und schmeckt hervorragend! 


Eine positive Überraschung: Alle Gerichte werden mit frischen, lokalen Produkten und sehr aromatisch zubereitet, womit sich meine Befürchtung, die weitgehend nur pflanzliche, salz- und zuckerfreie Kost, würde langweilig schmecken, nicht bewahrheitet hat. Später verrät mir Sous Chef Martin, dass hier viel mit Gewürzen und Kräutern, zum Beispiel mit Estragon, Vanille, Oliven, Zimt, Peperoni oder Ingwer gearbeitet wird. 


Für die kreative Küche sind seit vielen Jahren Küchenchef Günther Pirhofer und sein Sous Chef Martin Schönegger mit ihrer Küchencrew verantwortlich. Wer mehr darüber wissen will, kann einen Kochkurs während der Kurwoche besuchen. Nachspeisen sind nicht vorgesehen, als „Dessert“ wird ein Entspannungstee mit Vanille, Ingwer, Orange und Rosenaroma oder Getreidekaffee gereicht. Alkohol ist natürlich tabu, dafür wird das stille Wasser mit Zitrone sehr charmant als ‚Gin Tonic’ angepriesen... 


Für den Digestif – sprich einen Tee oder alkoholfreien Drink – gehe ich lieber in die Bar, in der ein Pianospieler ‚Happy times are here again’ spielt. Resümee bisher: Das Essen war nicht üppig, aber durchaus ausreichend und so delikat, dass nicht nur der Magen jubiliert hat, sondern auch das Auge glücklich war. An diese Luxusdiät könnte ich mich auch über einen längeren Zeitraum gewöhnen. 

Komfortabel Kuren 

Am nächsten Morgen geht es richtig zur (Kur)Sache. Um acht Uhr steht die Arztvisite im medizinischen Gesundheits- und Analysezentrum bei Dr. Dolores Aviles auf dem Programm. Sie ist eine von fünf mehrsprachigen Ärzten mit umfangreicher Zusatzausbildung, vor allem in Traditioneller Chinesischer Medizin, die hier zusammen mit modernster Diagnostik u.a. aus dem hauseigenem Analyselabor eine tragende Rolle spielt.


Dr. Aviles schaut sich meinen Fragebogen an, macht eine Blutdruck- und Gewichtskontrolle und bespricht persönliche Präferenzen. Ich will zwar nicht abnehmen, dafür aber den Körper gründlich entgiften, chronische Müdigkeit und Erschöpfungszustände loswerden und lernen, welche Ernährung meinem Körper die Energie zurückgeben kann, die im Alltagsstress verlorengeht. 

Individualität und Transparenz sind Trumpf beim Kurprogramm 

Individuell ausgearbeitete Revitalisierungs-Programme stehen im Palace Merano im Vordergrund. Gespräche, Behandlungen und Ernährung werden auf den Gast und dessen Zustand inklusive Wünsche maximal abgestimmt. Die Transparenz innerhalb des Teams ist dabei – nicht zuletzt dank des ‚Patienten-Ringbuchs‘, das vor jeder Konsultation von jedem Arzt oder Therapeuten gründlich durchgeschaut wird – immer gewährleistet. 


Beim bioenergetischen Check-up bekomme ich zwei Metallstäbe in die Hände und muss die Füße auf eine Platte setzen. Die Messung gibt Auskunft über den Energiefluss in den Meridianen, den Energiebahnen im Körper. Bioenergetik-Technikerin Carmen erklärt mir anhand des Ergebnisses meinen Säure-Basen-Haushalt und meine körperliche Fitness-Analyse mit Hinweisen auf gezieltes Training und behandelt mit Elektrostimulation für mich wichtige Akupunkturpunkte.


Ihre Kollegin Francesca erklärt die Charakteristika der fünf Elemente aus der Chinesischen Medizin und den Körper-Biorhythmus, Ernährungsberaterin Claudia warnt mich anhand des ausgefüllten Fragebogens, dass ich mit dem Glas Wein, dem geliebten Käse und der Schokolade entschieden zu viel säurehaltige Lebensmittel zu mir nehme. 


Vorläufiges Ergebnis: Mein Körper ist wie ein Auto auf der Überholspur, es gilt, den Organismus zu entschleunigen. Auf gut Deutsch: Weniger Kopfarbeit, dafür mehr auf den Körper achten. 

Ein Cocktail in der Hydro-Wanne 

Dem geht es in den nächsten Stunden richtig gut, denn es folgen Hydro-Fango- Behandlungen, die die Basis zur Entgiftung bilden: 20 Minuten Hydromassage in einer wohlig warmen Wanne. Lorella offeriert dazu gut gelaunt einen Magnesium-Drink als Cocktail, schaut regelmäßig nach meinem Wohlbefinden.


Danach wird eine Fangopackung – ebenfalls individuell auf mich abgestimmt – aufgetragen. Ich werde eingepackt und mit weißem Leinen umhüllt in einem Wasserbett versenkt, wo ich schläfrig wie ein Baby für weitere 20 Minuten schlummern kann. Dann wird der Fango mit einem Schlauch abgespritzt, danach der Gang zur Waage – für viele Gäste ein Moment der Wahrheit, der manchmal über gute oder schlechte Laune entscheiden kann ... 


Für beste Laune sorgt Pier Paolo: Der charmante Süditaliener gehört wie viele andere bereits seit rund 20 Jahren zu dem rund 40-köpfigen Therapeutenteam. Er wird jeden Tag ein bestimmtes, für mich wichtiges, Organ bearbeiten, indem er Blockaden in den entsprechenden Meridianbahnen mit kundigen Händen beseitigt. Er und seine Kollegen werden von Stammgästen oft lange im Voraus gebucht, generell wird darauf geachtet, dass ein Gast während des Aufenthaltes wenn möglich immer denselben Arzt und Therapeuten als Ansprechpartner bekommt. 

Als Sahnehäubchen Relaxen am Pool oder ein Digestif in der Bar 

Mindestens vier Behandlungen stehen jeden Tag auf meinem Plan. Dazwischen gibt es interessante Vorträge, Ernährungsberatung, energetische Stimulation, Body Scan, auf Wunsch verschiedenste kosmetische Behandlungen und je nach ärztlicher Verordnung eine große Auswahl von medizinischen Untersuchungen. Als kleine Auszeit zwischendurch kann man am geheizten Pool relaxen, im sonnigen Meran flanieren, am Abend eine Runde Schach spielen oder sich mit anderen Gästen beim Kräutertee oder ‚Mojito light‘ an der Bar unterhalten. 


Als ich das Palace Merano nach ein paar Tagen verlasse, bin ich fest entschlossen, alle gewonnenen Erkenntnisse in Zukunft im täglichen Leben zu berücksichtigen. Wenn das nicht klappt, bleibt immerhin die Option zurückzukehren in diesen Kokon des Wohlbefindens. Schließlich sagte schon Goethe, dass der Geist willig, das Fleisch aber schwach sein kann ...

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