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Amerika
Für Menschen, die Hotels mögen
Hotelbericht

Achenkirch, Posthotel Achenkirch

Fernöstliche Wellness am Achensee

Meine Sehnsucht nach Entspannung ist groß, ich will Kraft tanken, Natur erleben und etwas für mich tun. Damit bin ich nicht alleine – Wellness Hotels boomen seit Jahren und immer neue sogenannte Medical Resorts öffnen ihre Pforten für stressgeplagte Gäste, die dem hektischen Alltag entfliehen und gezielt etwas für ihr Wohlbefinden tun möchten.

Meine Wahl fällt auf das Posthotel Achenkirch, eines der ersten Wellness-Hotels in Österreich, das auf mehr als 100 Jahre Tradition zurückblicken kann und heute in vierter Generation von Karl C. Reiter und seiner Familie geführt wird. Das Posthotel Achenkirch, klimaneutral seit 2020, hat einiges zu bieten: 7.000 qm Spa- und Wellnessbereich, Lippizanerzucht und Reithalle, 9-Loch Golfplatz, Tennisplätze und ausgezeichnete Restaurants. 

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Mich persönlich haben die fernöstlichen Wellness-Angebote und insbesondere der ganzheitliche Ansatz der Traditionellen Chinesischen Medizin, den der Gast im Posthotel erfahren kann, neugierig gemacht – und natürlich die Naturkulisse von Karwendelgebirge, Rofan und Achensee. Auf geht’s.

Moderne Suiten in japanischer Ästhetik 

Das Areal des Posthotel Achenkirch erstreckt sich im Ortszentrum über eine Gesamtfläche von insgesamt 40.000 qm und umfasst mehrere Gebäude unterschiedlichen Baustils. 

Meine „Signature Suite“ befindet sich im historischen Stammhaus, das komplett abgetragen und in moderner Holzbauweise wiedererrichtet wurde, und ist sensationell eingerichtet. In einem einzigen großen Raum (abgesehen vom begehbaren Kleiderschrank) befinden sich das moderne Bad, eine freistehende, in Granit eingelassene Badewanne und ein herrlich bequemes Doppelbett. Bodentiefe Fenster und Türen zum umlaufenden Balkon geben den Blick frei auf die imposante Bergkulisse.


Das Interieur, von japanischer Ästhetik inspiriert, ist puristisch und reduziert gehalten. Natürliche Materialien wie Holz, Leinen und Heilerde als Wandputz verleihen der Suite einen warmen und gemütlichen Touch. Mein Highlight: Vor der Fensterfront hängt eine schlicht designte Schaukel aus Leder, der ich nicht widerstehen kann. Hin und her wippend, genieße ich die Sonnenstrahlen. Meine Reise beginnt … 

Chinesische Heilkunst und fernöstliche Wellness 

… und führt mich zu Frau Hu Ji, Fachärztin für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), die im Posthotel Achenkirch Behandlungsmethoden aus der jahrtausendealten Heilkunst anbietet. Auf Nachfrage erklärt sie mir sehr aufschlussreich die fünf Säulen der chinesischen TCM und beantwortet geduldig meine Fragen. Nach einer Zungen- und Puls-Diagnose empfiehlt sie mir eine Tuina-Massage. Sie soll die Meridiane stimulieren, Blockaden lösen und mein Qi (= Lebensenergie) wieder ungestört fließen lassen. Einen Versuch ist es wert. 


Nach 50 Minuten Drücken, Streichen, Reiben und rhythmischem Klopfen entschwebe ich dem Behandlungsraum auf Wolke sieben und tauche ein in den „versunkenen Tempel“, dem fernöstlich inspirierten Wellness-Bereich des Posthotels Achenkirch. Nach Drachensauna und Soldedom wage ich mich in den Yin-Yang Außenpool und erlebe die wohltuende Gegensätzlichkeit von Heiß und Kalt. Auf einem Wasserbett im Raum der Stille lasse ich die Eindrücke auf mich wirken und schlafe ein. 

Kulinarische Verlockungen 

Ich habe Gefallen an dem TCM Prinzip gefunden, bei dem auch die Ernährung als Lebenselexir eine der fünf Säulen darstellt, und entscheide mich am Abend für das TCM- Restaurant Tenzo, das mit seinem modernen, minimalistischen Interieur einen spannenden Gegensatz zur alpenländischen Umgebung bietet. Wer möchte, kann vor dem Restaurantbesuch für eine erste Orientierung einen Selbsttest machen, um herauszufinden, ob eher das Yin oder das Yang aufgebaut werden muss, oder sich für eine genaue Diagnose gleich an die Ernährungsexperten vor Ort wenden. 


Mein Yin-Menü ist köstlich – zur Vorspeise gibt es Shiitake Pilze mit Sesam und Rettich und zur Hauptspeise Tiroler Milchkalb mit Pastinake und Wildkräutern- und lässt sämtliche Ressentiments schwinden, dass gesundes Essen nicht schmecken würde. Nicht umsonst wurde das Tenzo vom Gault Millau mit drei Hauben ausgezeichnet. Auch das Frühstücks-Buffet im Hauptrestaurant des Posthotels am nächsten Morgen verführt auf höchstem Niveau und bietet sowohl klassische als auch vegane Spezialitäten. Ich verkneife mir die appetitlich angerichteten Weißwürste und probiere stattdessen einen ayurvedischen Frühstücksbrei, der wirklich lecker ist. 


Überhaupt könnte ich hier den ganzen Tag essen – das Angebot ist einfach zu verlockend. Mittags beispielsweise werden im „Bistro“ auch Bademantelgäste bedient, die sich zwischen Behandlung und Saunagang stärken wollen. Mein Favorit: Gratinierter Spargel mit Wildkräutersalat. 

Alpenpanorama und Qi Gong 

Um das Yin und Yang in Balance zu halten, entscheide ich mich für eine kleine Wanderung zum Achensee, bevor mich der Shaolin Meister im Posthotel zum Qi Gong empfängt. Die klare Bergluft und das Natur-Panorama tun einfach so gut! 


Genauso wie die Qi Gong Übungen, die ich mit dem Shaolin-Meister Liang Shi Jieim Anschluss absolvieren darf. Ich bin fasziniert von den geschmeidigen und fließenden Bewegungen, die mit Atem- und Koordinationsübungen kombiniert werden. Die Ruhe und Freude, die er beim Vorführen ausstrahlt, wirken ansteckend und lösen Anspannungen bereits beim Zuschauen. Losgelöst und mit mir im Reinen, lasse ich den Wohlfühl-Tag im Outdoor-Solebecken mit Blick auf das Karwendelgebirge ausklingen. Schade, dass meine Reise bald wieder endet, aber meine Sehnsüchte hat sie definitiv mehr als gestillt.

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