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Amerika
Für Menschen, die Hotels mögen
Hotelbericht

Hinterglemm, Hotel Wiesergut

Angekommen

Es gibt Hotels, in denen man sich wie zu Hause fühlt, und dann gibt es Hotels, da wäre man gerne zu Hause. Zu letzteren gehört für mich das Boutique-Hotel Wiesergut.

Einmal angekommen, will man nicht mehr weg. Aber von vorne. Nach einer äußerst arbeitsintensiven Woche und einer etwas holprigen Anfahrt nach Hinterglemm, betrete ich leicht gestresst das Wiesergut. Die sehr nette Mitarbeiterin führt uns erst einmal zu einer Sitzecke, bringt uns Holunderlimonade und frisch gebackenes Brot, garniert mit selbstgemachter Butter und Wildkräutern, und lässt uns allein, um sich den Check-In-Formalitäten zu widmen.

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Schon etwas entspannter schaue ich mich um: Holz, Beton, coole Designelemente, warme Erdtöne – und durch die großen Glasfronten ein herrlicher Blick in einen großzügigen Innenhof und auf satte, grüne Wiesen. Es herrscht eine ruhige, sehr gemütliche Atmosphäre, die langsam von mir Besitz ergreift und mich durchatmen lässt: angekommen!

Puristisch designte Suite

Als wir unsere Garten-Suite betreten, bin ich hin und weg. Die puristische Einrichtung, die Möbelstücke, die Accessoires, der offene Kamin, die freistehende Badewanne, der Holzboden, die natürlichen Stoffe, die Lampen, die Aussicht durch die vier Meter hohe Glasfassade und der Hot Tub auf der eigenen Terrasse treffen genau meinen Geschmack. Großartig, was die Inhaber Martina und Sepp Kröll zusammen mit den Architekten und sehr viel Liebe zum Detail geschaffen haben!


Denn früher sah es hier noch anders aus: Der Gutshof von 1350 wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Sepp Krölls Urgroßmutter in einen Bauernhof für Urlaubsgäste umgebaut und etablierte sich als traditioneller Familienbetrieb. Martina und Sepp Kröll wollten diese Tradition bewahren und trotzdem etwas Neues, Modernes im Einklang mit der Natur schaffen. Nach Jahren der Ideensammlung, Planung und Inspiration begann 2011 der Bau des neuen Wieserguts, das im Dezember 2012 seine Pforten öffnete und sich schnell zu einem absoluten Geheimtipp entwickelte. Mit seinen 17 GutshofSuiten, 4 GartenSuiten, 3 Hideaway-Suiten, dem Restaurant und dem SPA – alle Gebäude sind durch einen gläsernen Gang verbunden – ist das Wiesergut ein sehr privates und exklusives Haus und bietet doch alle Annehmlichkeiten, die man sonst nur von großen Häusern kennt.

Schön gestalteter Wellness- und Spa-Bereich

An der Ästhetik des Spa- und Wellnessbereichs könnte sich manches Luxushotel ein Beispiel nehmen. In einem separaten Gebäude finden sich Indoor-Pool, Sauna, Dampfbad, schön gestaltete Räume für unterschiedliche Treatments sowie Ruheräume mit offenem Kamin und Blick auf die Glemmtaler Bergwelt. Tee, frische Getränke und gesunde Knabbereien stehen den Gästen zur Verfügung. Da das Wetter für eine Bergtour zu schlecht ist, ziehen wir ein paar Bahnen im Pool und entspannen anschließend im Private Spa bei einer richtig wohltuenden Massage, begleitet von dem sanften Plätschern eines kleinen Gebirgsbachs. Das Leben ist schön!

Slow-Food in Perfektion

Im Restaurant am Abend stellen wir unser Menü nach eigenem Gusto zusammen und sind begeistert von der Qualität und Kreativität der einzelnen Gerichte. Traditionelle, erntefrische Naturprodukte aus eigenem Anbau oder von regionalen Lieferanten werden neu interpretiert und dem Gast auf handgemachten Keramiken (exklusiv fürs Wiesergut designt) stilvoll präsentiert.


Ich wähle als Entrée den Wildkräutersalat aus dem eigenen Kräuterbeet (am Nachmittag konnte ich den Koch beim Pflücken im Garten beobachten) und danach einen Zander auf Lauchchips – köstlich. Auch die Weinkarte bietet viele besondere Tropfen – endlich finde ich mal wieder einen „Darscho“ Chardonnay (absolut empfehlenswert!). Zum Espresso plaudern wir ein bisschen mit Sepp Kröll und erfahren, dass er selbst auch Landwirtschaft betreibt und einige Kühe – er nennt sie „meine Mädels“ – auf der Weide hat.


Wir bekommen einige Outdoor-Tipps und entscheiden uns für eine Wanderung hinauf zur Wieseralm, die ebenfalls recht erfolgreich von Sepp Kröll betrieben wird. Wer den Aufstieg scheut, kann auch bequem die Reiterkogelbahn von Hinterglemm aus nehmen.

Frühstück auf dem Zimmer 

Das gewittrige Wetter am nächsten Tag macht uns einen Strich durch die Planung, was aber nicht weiter schlimm ist. Wir sind ja im Wiesergut und hier lässt sich’s bestens verweilen, entspannen und genießen. So starten wir den Tag mit einem fulminanten Frühstück auf dem Zimmer – zu lecker und schön, um wahr zu sein –, machen ein Feuer im Kamin (es ist nicht kalt, aber so romantisch), hüpfen in unseren Hot Tub, machen ein bisschen Cardio im Fitnesscenter und relaxen danach mit einem Stück Kuchen – selbst gemacht, versteht sich – auf unseren Liegen auf der Terrasse, weil doch noch ein paar Sonnenstrahlen die Wolken durchdringen.


Schon ist es Abend und voller Vorfreude warten wir im Restaurant auf unser Wiener Schnitzel – ein Muss in Österreich und ein Klassiker im Wiesergut. Wir lassen den Tag in unserer Suite ausklingen und Wehmut macht sich breit, weil wir diesen glückseligen Ort bald wieder verlassen müssen. Aber umso größer ist die Vorfreude auf unseren nächsten Besuch, der bestimmt nicht lang auf sich warten lässt.

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