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Amerika
Für Menschen, die Hotels mögen
Hotelbericht

Brügge, Grand Hotel Casselbergh

Auf Zeitreise in Brügge

„Brügge sehen … und sterben“ lautet der Name eines britischen Kultfilms und tatsächlich: Die Stadt im Westen Belgiens mit seinen romantischen Kanälen, schmalen Gassen und den liebevoll restaurierten Giebelhäusern ist zum Sterben schön.

So schön, dass wir uns schon bei der Anfahrt zum Hotel gar nicht mehr einkriegen vor lauter „Ohs“ und „Ahs“. Wie es wohl hinter den prachtvollen Fassaden aussehen muss, frage ich mich und bekomme die Antwort viel schneller als vermutet. Kurz in der Tiefgarage des Hotels geparkt (Mein Tipp: Lieber mit dem Cityflitzer anreisen statt mit dem Van, wer beim Parken nicht ins Schwitzen kommen will), stehen wir auch schon mitten im einladenden Entree des Grand Hotel Casselbergh. Ein paar Treppenstufen führen hinauf zur Rezeption, an der wir freundlich begrüßt werden.

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Luxus trifft auf Tradition und Geschichte 

Einst aus den drei Residenzen „Casselbergh“, „Zeven Torens" und „t Fransch Schildt" entstanden, so erklärt man uns gleich, bewohnten im Laufe der Jahrhunderte auch adelige Personen das Gebäude, bevor es schließlich ein Hotel wurde. Und so fühlt es sich tatsächlich fast an, als wäre die Zeit hier stehengeblieben. Meterhohe Decken, großzügige Salons, Kronleuchter und ein von Säulen umrahmter Treppenaufgang vermitteln die Pracht eines historischen Hauses. Die gezielt eingesetzten modernen Akzente lassen es dennoch zeitgemäß wirken.


Zusätzlich zu dem traditionellen Flügel besteht das Grand Hotel Casselbergh auch aus einem neuen Teil, der sich an der Rückseite befindet und harmonisch ineinander übergeht. Unser Zimmer liegt im vorderen Bereich – was ich nur empfehlen kann, wenn man den authentischen Charme des 18. Jahrhunderts spüren möchte. Wenngleich man dann auf den Kanalblick verzichtet, fühlen wir uns dank der ruhigen Lage und des hübschen Interieurs mehr als nur entschädigt. Absoluter Hingucker ist der glänzende Kronleuchter, der von der drei Meter hohen Decke direkt über unser Bett ragt, das so weich ist, dass man gut und gerne darin versinken kann. Schwere, luxuriöse Vorhänge, raumhohe Fenster und das moderne Tageslichtbad, das im Kontrast zu dem sonst so klassischen Ensemble steht, geben dem Ganzen eine besondere Note.

Das Grand Hotel Casselbergh bietet eine fantastische Altstadtlage

Kaum verlässt man das Hotel, befindet man sich mitten im Geschehen, denn das Grand Hotel Casselbergh liegt nur knapp 100 Meter vom gotischen Rathaus und weitere 150 Meter vom Marktplatz, dem Herzen der Altstadt, entfernt. Dass die Perle Flanderns, wie Brügge genannt wird, längst kein Geheimtipp mehr ist unter Touristen, wird uns schnell klar. Je nach Jahreszeit sollte man etwas mehr Zeit und Geduld mitbringen, wenn man eine der typischen Kanaltouren machen möchte. Belohnt werden wir dafür aber mit tollen Eindrücken, die man während der Fahrt sammelt und die die lange Geschichte der im Mittelalter florierenden Stadt widerspiegeln.

Verweilen in historischen Salons

Eins, zwei oder drei: Es fällt mir gar nicht so leicht, mich zu entscheiden, in welchem der drei Salons ich den Abend ausklingen lassen möchte, schließlich verbreiten sie alle ein behagliches Flair. So muss es sich wohl anfühlen in einem alten Schloss zu wohnen, denke ich mir beim Anblick der in die Wand eingelassenen Vitrinen, des offenen Kamins, der edlen Tapeten und Gemälde, während ich schließlich in einem der gemütlichen Lehnsessel Platz nehme.

Etwas schade ist, dass das Hotel kein eigenes Restaurant besitzt. Doch das, so sage ich mir, lässt immerhin viel Freiraum, um sich durch die belgischen Spezialitäten zu probieren. Schließlich gilt Brügge als Gourmet-Hotspot, was die hohe Dichte an Sternerestaurants belegt. Aber auch die leckeren Frietjes und Waffeln bekommt man an jeder Ecke. Vor allem aber ist ein Besuch Brügges nicht komplett, ohne nicht mindestens eine der zahlreichen Chocolaterien aufzusuchen, in denen feinste Pralinen angeboten werden. Also besser nicht während einer Diät anreisen, wer kein schlechtes Gewissen bekommen will.


Für das Frühstück begeben wir uns am nächsten Morgen ins Untergeschoss des Hotels. Im großen, hellen Saal wird an der Büffetinsel in der Mitte des Raumes alles geboten, was man benötigt. Wenngleich auffällt, dass sich das Angebot vor allem nach den vielen englischen Gästen richtet, die das Hotel besuchen.

Wellness im Gewölbekeller

Palmen hätte ich in diesem Hotel eher nicht erwartet und doch schmücken sie den mittelalterlichen Gewölbekeller aus dem 13. Jahrhundert, wie ich beim anschließenden Rundgang bemerke. Ein herrliches Ambiente, in dem Sauna, Dampfbad, Ruhezone und ein kleiner Fitnessbereich ihren Platz gefunden haben. Doch statt mich hier dem süßen Nichtstun hinzugeben, zieht es mich wieder nach draußen. Auf ein Neues in dieser eindrucksvollen Stadt.

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