luxuszeit
×
Land
Kategorie
Amerika
Für Menschen, die Hotels mögen
Hotelbericht

Lanaken, Relais & Chateaux La Butte aux Bois

Der Natur und dem Genuss ganz nah

Mit Geheimtipps ist es immer so eine Sache. Wenn man einen hat, sollte man ihn eigentlich für sich behalten. Man stelle sich nur vor, die Leute würden plötzlich scharenweise in das Hotel pilgern, das man für sich selbst als Quelle der Erholung auserkoren hat. Sogleich wäre jedes Gefühl der Entspannung dahin.


Warum ich meinen doch verrate? Das La Butte aux Bois ist zu schön, um sie anderen vorzuenthalten. Und ich bin mir sicher, dass sich an dem persönlichen Charakter des Hotels nichts ändern wird. Also nichts wie hin.

Der Natur und dem Genuss ganz nah! Bereits die Anfahrt steht für mich sinnbildlich für den Auszeit-Charakter des Hotels. Nach der knapp einstündigen Fahrt von Köln nach Lanaken biegt man von einer langen Industriestraße, die ins nahegelegene Maastricht führt, rechts ab in ein gut verstecktes Villenviertel. Gerade noch hektischer Verkehr, befindet man sich urplötzlich an einem Ort, an dem Ruhe großgeschrieben wird. Ganz am Ende der Allee, an den Ausläufern des einzigen belgischen Nationalparks Hoge Kempen, liegt es, das La Butte aux Bois.

Weiterlesen

Aller guten Dinge sind drei im La Butte aux Bois

Die insgesamt 59 Zimmer des von den Eigentümern Jochen Leën, einem bekannten belgischen Goldschmied, und dem Schweizer Rüdiger Pohl sowie dem Hoteldirektor Willem Asaert geführten Hotels verteilen sich auf drei Gebäude: das Haupthaus „Le Manoir“, ein ehemaliges Herrenhaus im eleganten Flamant-Stil, die wie ein Cottage anmutende „La Villa“, die man über einen kleinen Weg durch den Garten erreicht und der moderne Anbau des La Forêt, der auf harmonische Weise mit dem Hauptgebäude verbunden wurde.


Da ich neugierig bin, wie die 20 La-Forêt-Zimmer aussehen, fällt meine Wahl auf ein „La Forêt Experience“-Zimmer. Dem Namen entsprechend wurde bei der Gestaltung des Interieurs das Thema Wald geschickt aufgegriffen. Gäbe es ein Rezept, hieße es wohl: Man nehme warme, erdige Farbtöne, gebe Holz dazu und rühre behutsam, bis eine angenehme Leichtigkeit entsteht. Dazu ein großes Panorama-Fenster, das den Raum in helles Licht taucht und jede Menge Grün für das Auge durch den dahinterliegenden Wald. Fertig ist das Wohlfühlzimmer. Zusätzlicher Eyecatcher ist das freistehende Bett in der Mitte des Raumes, das mir ebenso gut gefällt wie die in ihrer Größe kaum zu übertreffende Walk-In Regenwalddusche mit gleich zwei Regenkopfbrausen.

Gutes für Geist und Gaumen

Der Sportmuffel in mir möchte lieber noch liegen bleiben als die ersten Lichtstrahlen am nächsten Tag ins Zimmer fallen und ein leises Gezwitscher der Vögel im Wald zu vernehmen ist. Soll ich wirklich? Ja ich soll. Einmal angezogen stapfe ich also bewaffnet mit einem Handtuch in Richtung Fitnesscenter, wo ich bereits auf weitere motivierte Damen treffe. Ob ich schon mal Yoga gemacht habe werde ich gefragt. Mehr schlecht als recht, aber das ist kein Grund zu kneifen. Zu meinem Glück sind auch die anderen Teilnehmerinnen keine Yoga-Profis und so breite ich voller Zuversicht mein Handtuch auf dem begrünten Plateau im Freien aus. Als die ruhige Musik einsetzt und wir mit den Asanas beginnen, kommen gerade die ersten Sonnenstrahlen hinter dem Gebäude hervor und scheinen uns warm ins Gesicht. Ein herrliches Gefühl so in den Tag zu starten.


Voller Elan nach für meine Verhältnisse reichlicher Bewegung an einem Samstagmorgen geht es anschließend zum Frühstück, meinem absoluten Highlight eines jeden Hotelaufenthalts. Auch wenn ich normalerweise eher ein Fan davon bin, das Frühstück mit schönem Ausblick ins Freie zu begehen, sitzt man in dem an ein Bistro angelehnten Restaurant urgemütlich. Kaum nehme ich Platz, bekomme ich bereits frisch gepressten Orangensaft sowie einen fruchtigen Mango-Smoothie an den Tisch gebracht. Leckere Ananas und Passionsfrüchte, Croissants, süßes Gebäck, Müsli und leckere Eierspeisen werden uns ebenfalls kredenzt. Und trotz des kleinen Raumes herrscht nirgendwo Gedränge.

Der Rest des Tages steht bei mir unter dem Motto der vollkommenen Entspannung. Während ich die anderen Gäste des La Butte aux Bois dabei beobachte, wie sie im Fitness Club eine Sporteinheit absolvieren, zieht es mich eher ein Stockwerk tiefer zum Innenpool. Gemütlich ziehe ich hier meine Bahnen, statte dem Jacuzzi auf der Außenterrasse einen Besuch ab und lasse es mir auf den Sonnenliegen gut gehen.


Wo wir bei Geheimtipps waren, mein nächster ist der Tanz im Shiseido Institute. Kein Tanz im eigentlichen Sinn, sondern vielmehr ein Signature Treatment des Spa, das mich mit auf eine Reise in den Wald nimmt und mich diesen mit allen Sinnen erfahren lässt. Perfekt für einen Stadtmenschen wie mich. Aromatische Düfte, beruhigende Klänge und sanfte, fließende Bewegungen bewirken beim Peeling und der anschließenden Massage eine sofortige Entschleunigung und eine seidenweiche Haut. Um noch ein wenig nachzuruhen, kann man sich nach der Behandlung auf die bequemen Massageliegen mit Blick in die Natur legen sowie Obst, gesunde Snacks und erfrischende Getränke genießen.


Was mir gut gefällt: Dank der verwendeten Chipkarten ist dieser Lounge Bereich nur für Spa-Gäste zugänglich und nicht für Gäste, die „nur mal gucken“ wollen. So bleibt alles herrlich ungestört.

Sterneküche mit süßem Abschluss

Aber mein Lieblingsort in der Domaine La Butte aux Bois, vom ultragemütlichen Bett einmal abgesehen, ist die einladende Terrasse des Restaurants Restaurant Ralf Berendsen**, das auch von Gault&Millau mit 18 Punkten ausgezeichnet wurde. Hier kann man bei schönem Wetter zum Cappuccino am Nachmittag ebenso gut sitzen wie für Lunch oder Dinner. Einfach den Blick in den parkähnlichen Garten des Hotels schweifen lassen und die Welt ist in Ordnung.


Doch auch das Gourmetrestaurant selbst, das seit 2017 nicht weniger als 2 Michelinsterne sein Eigen nennt, punktet mit einer Leichtigkeit und Finesse, die meine Erwartungen übertrifft. Durch ein kleines Glasfenster lässt sich ein Blick in die Küche erhaschen, in der 2-Sterne-Koch Ralf Berendsen mit seinem Team feinste Haute-Cuisine-Kreationen zaubert.


Der größte Fehler, den man machen kann: Im Magen keinen Platz lassen für die hausgemachten Pralinen und Petit Fours, die im Anschluss an das köstliche mehrgängige Menü auf dem Dessertwagen angeboten werden. Eine der Pralinen schmeckt mir so gut, dass ich sofort nach dem Geheimnis der leckeren Komponenten fragen muss. Aber das ist nun wirklich eins, das ich nicht preisgebe.

Mehr Infos: Zum Hotel »