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Amerika
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Hotelbericht

Phang Nga, Aleenta Resort & Spa Phuket

Vegan schlemmen auf Thai

Lust auf einen Trip ins Paradies? Im Aleenta Phuket Phang Nga Resort & Spa, das zu den Small Luxury Hotels of the World gehört, erfährt man Gastfreundschaft, Service, Erholung und Kulinarik vom Feinsten. Und die darf hier auch ruhig mal vegan sein, aber dazu später mehr.

Zunächst erleben wir beim Check-In ein wahrhaft blaues Wunder – bei 36 Grad Außentemperatur dürfen wir zur Abkühlung als Willkommensdrink einen erfrischenden Butterfly Pea Tea probieren. Seine tiefblaue Farbe ist vollkommen natürlich, denn der Tee wird aus den Blütenblättern der Blauen Klitorie hergestellt, einem tropischen Schmetterlingsblütler.

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Erholung auf den ersten Schluck

Während wir fasziniert beobachten, dass das magische Getränk sogar seine Farbe ändern kann und dank einiger Spritzer Zitronensaft nun lila-pink-blau leuchtet, erfahren wir, dass Butterfly Pea Tea einen beruhigenden Effekt haben soll. Kann es sein, dass ich die Wirkung schon nach wenigen Schlucken spüre oder liegt es eher an der wunderschönen Lobby des Aleenta Phuket Phang Nga Resort & Spa? 


Solange der Concierge unser Auto parkt und die Koffer aufs Zimmer bringt, sehen wir uns um. Hinter der luftigen Empfangshalle bietet sich uns ein wirklich atemberaubender Ausblick. Über unzählige Palmen, eine große Poollandschaft und luxuriöse Villen hinweg schauen wir aufs offene Meer hinaus. Viel Zeit zum Genießen bleibt uns allerdings nicht, denn wir werden bereits im Spa erwartet und wollen vorher noch einen Blick in unser Zimmer werfen. 

Oceanview Residence im Aleenta Phuket Phang Nga Resort & Spa 

Das Wort „Zimmer“ wird unserem Zuhause auf Zeit allerdings nicht annähernd gerecht: Über zwei Stockwerke erstreckt sich eine imposante Suite – inklusive eigenem Infinity Pool mit Blick auf den Natai Beach, die weite Andamanensee und auf den spektakulären Sonnenuntergang. Es gibt fünf Terrassen zum Sonnenbaden, zwei Schlafzimmer mit Meerblick, drei Bäder, eine eigene Küche, die größer ist als meine eigene (und das in einem Hotel!) und einen hollywoodreifen Essbereich. Auf dem Wohnzimmertisch steht – passend zur opulenten Kulisse – ein großer Obstkorb mit exotischen Früchten. 


Wir entscheiden uns für das Schlafzimmer im oberen Stockwerk und ich kann es gar nicht erwarten, am nächsten Morgen mit Blick auf das Wasser und die sanft im Wind wiegenden Palmen aufzuwachen. 

Erholung im Ayurah Spa & Wellness Center 

Im Anschluss an die kurze Zimmer-, Verzeihung, Suite-Besichtigung werden wir im Spa von zwei herzlichen Mitarbeiterinnen des Ayurah Spa & Wellness Center in Empfang genommen. Die Gastfreundschaft zeichnet Thailand aus und wird auch im Aleenta Phuket Phang Nga Resort & Spa gelebt.

Bei einer weiteren Tasse Butterfly Pea Tea füllen wir einen Bogen mit persönlichen Fragen zur Gesundheit aus und dürfen anschließend auf den Massageliegen Platz nehmen.


Für mich wird extra eine große Schale mit geraspelten Gurken sowie frisches Aloe-Vera-Gel beschafft – bei der Schnorcheltour am Tag zuvor habe ich mir einen fiesen Sonnenbrand zugezogen. Meine Masseurin ist bezaubernd und ich genieße die Behandlung in vollen Zügen. 

Reis, Algen, Tofu im SEASONS: Willkommen im ersten veganen Restaurant Südthailands! 

Ein italienischer Spitzenkoch, der in Thailand vegane Speisen kreiert? Klingt abenteuerlich, ist aber vor allem eines: sehr empfehlenswert! Im neu eröffneten Restaurant SEASONS kommen ausschließlich pflanzenbasierte Gerichte in bester Bio-Qualität auf den Teller. Und der Name ist Programm: In Thailand gibt es die drei Jahreszeiten „hot“ (Sommerzeit), „wet“ (Regenzeit) und „cold“ (Trockenzeit), wie uns Or, unsere persönliche Kellnerin für diesen Abend, erklärt. Die Zutaten für das Menü werden saisonal ausgewählt – dementsprechend wird die Speisekarte alle vier Monate angepasst. Die Produkte werden ausschließlich aus der Umgebung und aus nachhaltiger Herstellung bezogen. 


Die Exponate im Restaurant und die Gestaltung der Menükarte sind von der Künstlerin Patsachon Toyingpaiboon aus Phuket, die schon Ausstellungen in Bangkok, Berlin und Glasgow hatte. Die Bilder an der Wand präsentieren die Orte der Insel, an denen die Ingredienzien gewonnen werden, während auf der Menükarte die speziellen Zutaten des SEASONS (Tofu, Seegras, Cashewnüsse und Reis) liebevoll integriert wurden. Auf der Rückseite zeigt eine bunte Landkarte, woher genau welches Nahrungsmittel stammt. 


Im SEASONS werden zwei verschiedene Degustations-Menüs angeboten: ein Asiatisches, „Savour the East“, und ein westlich angepasstes Menü, „Savour the West“. Verantwortlich ist Küchenchef Luca Mancini, der bereits in London, Mumbai und Koh Samui als Chefkoch gearbeitet hat und mittlerweile seit 15 Jahren auf Phuket lebt. Da wir zu zweit sind, nehmen wir einfach beide Menüs – so bekommen wir das Beste aus beiden Welten. 

Vegane Wunder werden wahr 

Wir starten mit einem Appetizer aus Thai-Kräutern, Zitronengras, Kaffirblatt und Tomaten (die zu meiner großen Überraschung ebenfalls lokal sind). Dazu wird frisch gebackenes Sauerteig-Brot und pflanzliche Butter gereicht. Die Komposition schmeckt unglaublich lecker und macht Lust auf das bevorstehende 6-Gänge-Menü. 


Auch der erste Gang, die westlich inspirierte „Summer Tarte“ (knuspriger Filoteig, gefüllt mit hausgemachtem Cashew-Frischkäse, belegt mit pochiertem Spargel aus der Region und Bio-Spinatpüree) ist ein wahrer Genuss. Der Frischkäse schmilzt auf der Zunge, während der Filoteig für etwas Crunch und der Spargel für die nötige Frische sorgt. Eine geniale Kombination! 


Der zweite Gang „Fragrant Gyoza“ aus dem „Savour the East“-Menü besteht aus hausgemachtem Seitan, Massaman-Curry (seit Jahrhunderten Teil der traditionellen Thai-Küche) vom Khok Kloi Markt und pflanzlichem Mozzarella in einem Vollkornwickel und wird in Kräutern geräuchert gereicht. Dieser Gang ist ein echtes Erlebnis, noch bevor wir ihn probieren dürfen: Das Gericht wird unter einer großen gläsernen Glocke an den Tisch gebracht. Or nimmt die Glashaube ab und lässt uns zunächst am Rauch schnuppern, der noch unter der Haube wabert. Nicht nur die Optik ist ein Highlight, auch der Geschmack besticht durch seine Einzigartigkeit: Das Aroma des Rauchs hat die Teigtäschchen durchdrungen und entfaltet sich ganz sanft auf der Zunge. Im Zusammenspiel mit der cremigen Konsistenz des Mozzarellas muss ich die Augen schließen, um dieses Geschmackserlebnis voll auskosten zu können. 


Als dritter Gang folgt im östlichen Menü „Old Town ‚Moo Hong‘ Bao Bun“: einheimische Jackfrucht, langsam gekocht, in glutenfreier Sojasauce und fünf Gewürzen aus Phuket, serviert auf einem gedämpften Sesam- und Mandelbrötchen mit einer Beilage aus hausgemachtem eingelegtem Gemüse. Bao Buns sind wegen ihrer besonderen Beschaffenheit aus der Streetfood-Szene derzeit nicht wegzudenken. Sie sind besonders fluffig, aber dieses übertrifft „fluffig“ um Längen. Es ist, als würde man in eine essbare Wolke beißen, die sich im Mund langsam auflöst. 


Auch der dritte Gang des West-Menüs – „Jack Fruit Taco“ – überzeugt uns: Eine knusprige Maistortilla mit Pulled „Pork“ (aus Bio-Jackfrucht), bauernhoffrische Tomatensalsa, hausgemachte Sour Cream aus Cashew-Nüssen und Guacamole aus Chiang Mai-Avocados schmecken genauso, wie eine Tortilla schmecken sollte. Wir kommen nicht umhin, Floskeln über die vegane Küche auszutauschen: „Wie fantastisch vegane Küche doch schmecken kann!“ oder „Wahnsinn, wie vielfältig die Geschmacksvariationen sind!“ Hier werden vegane Wunder wahr! Der Taco schmeckt ist knusprig, feurig und tomatig, die Jackfrucht leicht säuerlich und frisch – bisher haben wir das tierische Protein nicht im Ansatz vermisst. 


Der vierte Gang ist ein östlicher „Winter Garden“. Bio-Wurzeln, -Knollen und -Gemüse werden gedünstet und angebraten und kommen mit einem Püree aus Knollensellerie und Blumenkohl mit duftenden Kräutern frisch aus dem Aleenta-Garten. Die Bezeichnung beschreibt das Menü auch optisch treffend: Das Püree sieht nach Erde aus, schmeckt dabei fantastisch, und aus der „Erde“ heraus wachsen die verschiedenen Gemüsesorten, die so sanft gedünstet wurden, dass sich die Aromen voll entfalten und mit der Zunge zerdrückt werden können. 


Das westliche Menü trumpft mit dem „Andaman Sea Risotto“ (auf einer Algenfarm in Phuket geerntete Meerestrauben, eine spezielle Algenart, und Spirulina, vegane Butter und Parmesan, Fischrogen aus Seetang und Risottoreis) auf und wir sind wirklich verblüfft. Das Risotto schmeckt original nach Parmesan und der Seetang-Rogen sieht aus wie echter Fisch-Rogen, auch der Geschmack ist erstaunlich ähnlich. Was die Natur nicht alles hervorbringt – allein um diese Wunder von Mutter Erde kennenzulernen, lohnt sich der Besuch im SEASONS. 


Als vorletzten asiatischen Gang kredenzt uns Or „Khao Rai & Monsoon Stew“: einheimische Portobello-Pilze, gekocht in Rotwein vom Weingut Hua Hin mit thailändischen Perlzwiebeln, frischem Maniokbrei und frisch gemahlenem rotem Khao-Rai-Reis, der nur in der Provinz Phang Nga angebaut wird und in keinem Supermarkt zu finden ist. Geschmack, Konsistenz und Komposition sind unseren westlichen Gaumen erstaunlich vertraut und erinnern mich auf positive Weise an gutbürgerliche Hausmannskost. Zum krönenden Abschluss der kunstvollen und innovativen Menüs werden zum Dessert echte Klassiker aufgetischt und ich bin gespannt, wie Schoko-Mousse und Cheesecake in veganer Variante schmecken. 


Als Nachtisch des „Savour the East“ bekomme ich eine „Chocolate-Tofu Mousse“ aus Siamaya Chiang Mai Zartbitterschokolade (70 Prozent) gemischt mit cremigem Tofu und garniert mit handwerklich hergestelltem, niedrig glykämischem Sorbet aus Thalang-Farm-Maulbeeren. Zunächst skeptisch, wie Tofu in eine Süßspeise passen könnte, überzeugt mich schon der erste Löffel. Der Tofu ist im Geschmack nicht zu identifizieren, er sorgt nur für die cremige Konsistenz der Mousse. Zusammen mit dem Maulbeer-Sorbet entsteht eine wunderbare Kombination. 


Auch mein Mann ist vom „Cheesecake & Fruit Tartare“ seines „Savour the West“-Menüs hin und weg. Eine Dattel-Mandel-Kruste gefüllt mit cremigem Cashew-Nuss-Frischkäse und regionalem Fruchtpüree mit Bio-Beeren-Fruchttartar. Die Desserts sind nicht zu süß, schmecken köstlich und runden unsere Menüs perfekt ab. Wir sind fasziniert, wie vielseitig die vegane Küche von Luca Mancini ist. Vorurteile gegen vermeintlich langweiligen Tofu & Co.? Lösen sich in Luft auf! Die westlichen und östlichen Stile ergänzen sich im SEASONS ideal und bescheren uns ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis. Ganz ohne tierisches Eiweiß. 


Or, die uns den Abend lang sehr liebevoll und geduldig alle Zutaten, jedes Detail zu den einzelnen Gängen und alle Zubereitungsarten erklärt hat, erkundigt sich nach dem letzten Gang nach unserem Bauchgefühl und lacht herzlich, als wir ihr gestehen, dass ein Sofa jetzt keine schlechte Idee wäre. Voller Enthusiasmus erzählt sie uns noch von den Tellern, die eigens für das SEASONS designt und angefertigt wurden. 


Wir könnten ihr den ganzen Abend zuhören, so begeistert wie sie von den lokalen Lieferanten, den Anbaugebieten und den Gourmet-Variationen im SEASONS im Aleenta Phuket Phang Nga Resort & Spa berichtet. Es ist kaum in Worte zu fassen, welch unvergessliche kulinarische Höhepunkte wir an diesem Abend im ersten veganen Restaurant Südthailands erleben durften … Das konnte nicht einmal der sensationelle Sonnenaufgang am nächsten Morgen toppen.

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