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Amerika
Für Menschen, die Hotels mögen
Hotelbericht

Obereggen, Kräuterhotel Zischghof

Wo Kräuter ihre ganze Wirkung entfalten

Die meisten Gäste haben sich schon auf ihre Zimmer zurückgezogen, als wir eine Stunde vor Mitternacht erschöpft und hungrig in Obereggen ankommen.

Kurz unsere Sachen aufs Zimmer geworfen, sitzen wir schon wenig später mit unserem Mitternachtssnack und einer köstlichen Flasche Rotwein in der Bar. Und sitzen auch noch dort, als der Kellner irgendwann Feierabend macht. Wir fühlen uns sofort heimisch im Zischghof … Erst am nächsten Morgen, als uns die strahlende Sonne weckt und es uns vor Tatendrang kaum noch im Bett hält, nehmen wir den ganzen Charme unserer Suite wahr: Helles, duftendes Holz, gemütliche Sitzecke, großes offenes Bad, Panoramafenster.


Und direkt vor uns, für diese Aussicht müssen wir nicht mal aufstehen, eröffnet sich die atemberaubende Bergwelt der Dolomiten. Es ist so warm an diesem Februar-Morgen und der Anblick so überwältigend, dass wir kurzerhand die Balkontür aufreißen, uns in die gemütlichen Stühle lümmeln und für ein paar Minuten einfach nur die Sicht auf die schneebedeckten Berggipfel genießen.

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Früher ein Bergbauernhof, heute ein Kräuterhotel

Rechter Hand, etwas tiefer gelegen als das Kräuterhotel Zischghof, in dem wir das Wochenende verbringen, blicken wir auf einfache Häuser, von denen einige auch Landwirtschaftsbetriebe sein könnten. Der Gedanke liegt nicht fern: Der Zischghof selbst hat seinen Ursprung als Bergbauernhof.


Seit über 200 Jahren ist er im Besitz der Familie Pichler und wird von ihr bis heute bewirtschaftet. Einst auf Viehzucht und Waldwirtschaft konzentriert, eröffneten Alois und Elisabeth Pichler 1972 hier eine Frühstückspension, die mit steigender Gästezahl zum Hotel wurde – und schließlich in ein modernes 4-Sterne-Wellness- und Kräuterhotel umgebaut wurde. Das erste Kräuterhotel in Südtirol.

Schätze der Natur

Wenn sich nämlich jemand mit Kräutern und Heilpflanzen auskennt, dann die Gastgeber. Über Jahre hinweg haben sich Elisabeth und Tochter Margit Pichler ein umfangreiches Wissen angeeignet, über Ernte und Verarbeitung, Verwendungsmöglichkeiten und Wirkung. Jeden Sommer ernten sie auf den umliegenden Wiesen und in den Wäldern der Dolomiten Wildkräuter sowie verschiedenste Gartenkräuter auf einer der Sonnenterrassen des Hofes. Die Begeisterung für die Schätze der Natur hat Spuren im Haus hinterlassen.

Kräuterkissen für einen erholsamen Schlaf 

Helles und dunkles Holz, feiner Loden in Naturfarben, duftende Heulampen, klares Wasser aus hauseigener Quelle … Im Foyer, das interessanterweise nicht direkt beim Eingangsbereich liegt sondern ein Stockwerk tiefer, steht ein großer Kräuterkandelaber, Fotos und Bilder von Rosmarin, Minze, Wacholder und Co. zieren die Wände, die Suiten tragen ihre Namen. In den Zimmern steht eine duftende Kräuterpflegelinie bereit, kleine Kräuterkissen sorgen für erholsamen Schlaf.


Im Wellnessbereich zeigt der Duft nach Kräutern in der finnischen und Biosauna schon bald seine wohltuende Wirkung, aromatische Öle und Essenzen fördern bei Treatments im Spa zusätzlich die Entspannung. Im Zischghof werden alle Sinne angesprochen. Die alpine Wohnkultur ist stilvoll, aber bewusst schlicht gehalten – mit ein bisschen dekorativem Schnickschnack, der nicht immer ganz meinen persönlichen Geschmack trifft, aber das gemütliche, familiäre Flair des Hauses unterstreicht, in dem Service und persönliche Betreuung groß geschrieben werden. Und in dem nichts vom atemberaubenden Ausblick auf die Bergwelt der Dolomiten und von der Wirkung der Kräuter ablenken soll.

Im Kräuterhotel Zischghof gibt’s Südtiroler Küche vom Feinsten 

Das reicht bis in den weitläufigen Essbereich mit den großen Panoramafenstern, wo Gastgeberin Elisabeth Pichler, die auch Küchenchefin ist, ihre Gäste mit kreativen Interpretationen von typischen Südtiroler und leichten mediterranen Speisen verwöhnt, stets verfeinert mit frischen Kräutern vom Berg oder aus dem eigenen Garten. Lecker.


Lediglich beim Frühstücksbuffet vermissen wir etwas die Kräuter, etwa in Form von Aufstrichen oder Säften. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass das Angebot schon etwas geplündert ist, als wir eine halbe Stunde vor Schluss zum ansonsten reichhaltigen Frühstück erscheinen. Und schließlich gestärkt in den Tag starten.


Noch unterwegs freuen wir uns auf das köstliche Menü am Abend und den fantastischen Rotwein, den wir wieder in der Bar am flackernden Kaminfeuer genießen werden. Diesmal allerdings muss der Kellner unseretwegen nicht so spät Feierabend machen. Nach einem erlebnisreichen Tag in den Bergen halten wir nicht ganz so lang durch.

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