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Amerika
Für Menschen, die Hotels mögen
Hotelbericht

Reit im Winkl, Gut Steinbach

Unser Haus am See

Aktuell sind „nachhaltige Rückzugsorte in die Natur“ bei vielen Hotelsuchenden ja sehr beliebt, aber nicht immer trifft das Narrativ den Nagel auch auf den Kopf. Anders beim Relais & Châteaux Hotel Gut Steinbach in Reit im Winkl. Das 52 Hektar umfassende Areal befindet sich auf einem sonnigen Hochplateau inmitten der wunderschönen Landschaft des Chiemgaus, umgeben von Wiesen, Wäldern und majestätischen Bergen und fügt sich mit den einzeln stehenden, traditionellen Häusern harmonisch in die Umgebung ein. 

Hier hat sich Klaus Graf von Moltke gemeinsam mit seiner Frau Susanne den Traum von „Heimat, Ruhe und Boden“ erfüllt und ein nachhaltiges Idyll geschaffen, das seinen Gästen einzigartige Naturerlebnisse bietet. Noch bevor wir an der Rezeption im sogenannten Forsthaus herzlich begrüßt werden, empfangen uns Yaks, Rotwild und Ziegen, die auf ihre Fütterung warten. Das Resort beschäftigt sogar einen eigenen Landwirt samt Hilfskraft, die sich nicht nur um die Tiere, sondern auch um den gesamten Grünbereich des Anwesens kümmern.

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Für die absolute Privatsphäre: das Chalet-Dorf

Wir werden vorbei am Haupthaus, in dem sich neben Zimmern und den Restaurant Stuben auch das prämierte Heimat & Natur Spa (in einem architektonisch beeindruckenden Anbau) befinden, zum Chalet-Dorf begleitet: Sieben Häuser im Landhaus-Stil gruppieren sich um einen Naturweiher (mit Trinkwasserqualität!) und wirken so, als hätten sie hier immer schon gestanden.


Endlich ist es soweit – wir bekommen den Schlüssel zu unserem Haus auf Zeit überreicht und können es gar nicht erwarten, auf Entdeckungstour zu gehen. 185 qm Wohnfläche auf ca. 1.000 qm Grund für uns zwei ganz allein ist schon mal Luxus pur! Drei Schlafzimmer und drei Bäder verteilen sich auf zwei Stockwerke. Im Erdgeschoß dominiert der offene Wohn-und Essbereich mit Küche, Kamin und großer Fensterfront zur Terrasse. Gleich neben dem Eingang gelangt man in ein Private Spa mit Sauna, Ruheraum und einer weiteren Terrasse. Die beiden Außenbereiche sind so ausgerichtet, dass sie von den Nachbarchalets nicht einsehbar sind und absolute Privatsphäre und Ruhe garantieren. Der Greifvogel, der uns vom Zaun aus beobachtet, stört dabei überhaupt nicht.


Das mit natürlichen Materialien erbaute Chalet ist im traditionellen Chiemgauer Stil gestaltet – mit viel Holz, hochwertigen Stoffen und liebevoll ausgesuchten Details. Moderne Sessel und Sofas aus Samt in satten Farben geben dem Interieur einen modernen Touch. Wir fühlen uns auf Anhieb wohl und angekommen. Ist das schon Heimatgefühl? Nach sorgfältigem Abwägen (zur Freude meines Mannes, der sein Gepäck gerne ausräumen würde) entscheide ich mich schließlich für ein Schlafzimmer im ersten Stock mit Balkon und En-Suite-Bad mit bodengleicher Dusche und schönem Design. Bei der Auswahl gar nicht so leicht – mein ausgiebiges Schaumbad nehme ich dann halt im Zimmer im unteren Stockwerk mit ausladender Wanne und Fenster ins Grüne.

Unvergessliche Naturerlebnisse

Die muss aber erstmal warten. Zu groß ist die Verlockung, bei schönstem Kaiserwetter eine kleine Wanderung zu machen. Wir laufen einfach drauf los, vorbei an kristallklaren Bächen, durch dichte Wälder und über Lichtungen, die einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Bergwelt freigeben. Dank der vielfältigen Auswahl an Touren begegnet uns kaum jemand, und wir genießen die Stille und die herrliche Luft.


Übrigens, wer unter fachkundiger Anleitung einen tieferen Einblick in die Natur und ihre Zusammenhänge gewinnen, und mehr über Flora und Fauna in der Region erfahren möchte, kann an dem Naturerlebnisprogramm des Gut Steinbach teilnehmen.

Echte Farm-to-Table Küche

Euphorisiert kehren wir in unser Chalet zurück – schade, dass es für einen Sprung in den Naturweiher noch zu kalt ist. Dafür sorgt ein privater Saunagang für einen schönen Abschluss – bevor wir uns zum Dinner ins Restaurant aufmachen. Zum Selber-Kochen sind wir trotz kleiner, feiner Küchenzeile bei drei Tagen Aufenthalt zu faul. Außerdem kämen wir dann nicht in den Genuss der köstlichen Gerichte, die Chef Achim Hack auf die Teller der Gäste zaubert.


Vom Guide Michelin mit dem Grünen Stern für seine hervorragende Farm-to-Table Küche ausgezeichnet, kreiert er konsequent mit frischen regionalen Produkten kulinarische Gaumenfreuden – mal traditionell, mal experimentell wie die Tom Kha Gai Suppe mit Rehfilet. Uns schmeckt alles! Den Abend lassen wir bei einem Glas Riesling aus unserem Weinkühlschrank vor dem lodernden Kamin ausklingen, und vergessen dabei fast, unsere Frühstücks-Menüauswahl mit Wunschuhrzeit auszufüllen – ein Service auch für die Chalet Bewohner. Ein Blick in den funkelnden Sternenhimmel verspricht einen weiteren sonnigen Tag und lässt uns zufrieden ins Bett fallen.


Wir schlafen so gut, dass wir am nächsten Morgen die Ankunft unseres Frühstückskorbes verpassen. Prall gefüllt steht er auf unserem Esstisch und duftet nach frisch gebackenem Brot. Dazu Käse, selbstgemachte Marmelade, Müsli und einen Cappucchino – und der Tag kann beginnen. Wer mag, kann auch diverse Eierspeisen ordern, die trotz der Entfernung zum Haupthaus warm auf den Tisch kommen (wie wir tags darauf feststellen dürfen). Uns zieht es wieder nach draußen – dieses Mal nehmen wir uns Bikes, um noch mehr von der Umgebung mitzubekommen. Das Resort ist der ideale Ausgangspunkt für sämtliche Outdoor Aktivitäten – auch anspruchsvolle Bergsteiger können von hier aus in ihre Kletter-Touren einsteigen. Ausgepowert und hungrig gönnen wir uns am Nachmittag einen sensationellen Kaiserschmarrn auf der Hotelterrasse und beobachten dabei das Wild in der Ferne, das sich gemächlich zur Fütterung im Gehege versammelt. Ich will gar nicht daran denken, dass ich schon bald wieder zurück nach München muss.

Luxus mit gutem Gewissen

Im Gut Steinbach kann man wirklich wunderbar die Seele baumeln lassen, Natur in ihrer Ursprünglichkeit genießen und zur Ruhe kommen – und das mit gutem Gewissen. Denn das Inhaber-Ehepaar Susanne und Klaus Graf von Moltke nimmt seine ökologische Verantwortung und den achtsamen Umgang mit Ressourcen sehr ernst, was im gesamten Resort deutlich wird. 


Angefangen von der Beheizung durch das Biomassekraftwerk aus dem Ort, über die eigene Wasserquelle im Wald, die nicht nur den Naturweiher speist, sondern auch einen Teil von Reit im Winkl mit Trinkwasser versorgt. Bis hin zur Pflanzung und Neuaufforstung von Baumarten, die den klimabedingten Veränderungen für die nächste Periode gerecht werden sollen – um nur einige Beispiele für das nachhaltige Engagement zu nennen. Und in seiner Küche hält sich das Bioland zertifizierte Gut Steinbach strikt an das 80/80 Prinzip, sprich 80 Prozent der Lebensmittel, die verarbeitet werden, müssen aus maximal 80 km Entfernung kommen. 


Beeindruckt und inspiriert verlassen wir unser Haus am See mit der absoluten Gewissheit, bald wieder zu kommen. 

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