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Für Menschen, die Hotels mögen
Hotelbericht

Budapest, Dorothea Budapest Hotel

Moderner Vibe in historischem Gebäude

Die ungarische Hauptstadt an der Donau mausert sich immer mehr zur Top-Destination für Städteurlauber. Für stilvoll Reisende ist das 5-Sterne-Hotel Dorothea im Besitz der ungarischen Luxushotelmarke Botaniq und Teil der Autograph Collection, der perfekte Ausgangspunkt.

Es muss nicht immer Rom, Paris oder Barcelona sein – auch andere Länder haben schöne Hauptstädte mit einzigartigen Sehenswürdigkeiten. Warum also nicht einmal nach Budapest fahren, das auch gerne als die Perle an der Donau bezeichnet wird und für seine imposanten Jugendstil-Bauwerke bekannt ist.

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Ich muss zu meinem Bedauern gestehen, dass mein bislang einziger Besuch in Ungarn eine private Millenniumsfeier in Budapest war. Die Party war damals ein Reinfall und das Wetter nasskalt und neblig, so dass wir das Feuerwerk kaum sehen konnten.


Dieses Mal zeigt sich Budapest von seiner besten Seite. Als ich aus dem Flughafengebäude komme, strahlt die Sonne, der Fahrer des Hotel Dorothea steht mit einem schwarzen Mercedes-Van bereit und auf direktem Weg geht es die 23 Kilometer ins historische Zentrum von Budapest. Hier befindet sich der jüngste Streich der ungarischen Luxushotelmarke Botaniq, das Dorothea, das von Marriott Bonvoy als Teil der exklusiven Autograph Collection betrieben wird. 

Die ungarische Luxushotelmarke Botaniq  

Im deutschsprachigen Raum kennt man die Botaniq Collection mit ihren acht exklusiven Hotels und Restaurants, die zum Portfolio der BDPST Group gehört, bislang kaum. Das will BDPST Geschäftsführerin und Creative Director Ráhel Orbán, keine geringere als die Tochter des ungarischen Präsidenten Victor Orban, ändern und ihr Land für mehr Premiumtouristen attraktiv machen, wie ich später im Interview erfahre. „Mit unserer Marke möchten wir authentische Werte schaffen und Geschichten erzählen, die auf unseren Traditionen basieren.“


Mal sehen, welche Geschichten das Dorothea Hotel erzählt. So viel schon mal vorab: Der Name ist eine Reminiszenz an die Erzherzogin Dorothea, die zusammen mit ihrem Gatten Joseph aus der Habsburger Dynastie im 19. Jahrhundert viel für die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung von Budapest geleistet hat.

Dorothea Hotel Budapest: Geist der Geschichte mit modernen Akzenten 

Bereits beim Betreten des Empfangsbereichs, weiß ich: Das Hotel ist die richtige Wahl!Mein Blick fällt sofort auf einen prächtigen Kronleuchter mit langen Glastropfen und auf die historische, majestätische Treppe, die sich von der filigranen blauen Zsolnay-Fliesenwand abhebt. Da ich im traditionellen Teil des Hotels im ersten Stock untergebracht bin, gönne ich mir das erhabene Erlebnis, die imposante Treppe hinauf zu schreiten (anstatt den Aufzug zu nehmen).


Oben angekommen führt der Weg zu meinem Zimmer entlang eines beeindruckenden Säulengangs mit aufwendig verzierter Decke und Wänden, die mit gemäldeartigen Porträts traditionell gekleideter Frauen des ungarischen Kunst- und Modefotografen Zoltán Tombor geschmückt sind.


Erst beim näheren Betrachten erkenne ich den modernen Twist der Fotografien, wie beispielsweise die hippe Designer-Sonnenbrille zur althergebrachten Robe. Eine witzige Idee, die stilistisch gut zum Hotel passt. 


Überhaupt ist das vom renommierten italienischen Architekten und Designer Piero Lissoni entworfene Dorothea Hotel im beliebten fünften Distrikt ein architektonischer Schmelztiegel, der Tradition und Moderne vereint.


Es besteht aus drei Gebäuden, die aus unterschiedlichen Epochen stammen: Weber (1873), der Neorenaissance-Hauptsitz der United Budapest Metropolitan Savings Bank, Mahart (1913), der Jugendstil-Hauptsitz der Ungarischen Fluss- und Seeschifffahrtsgesellschaft, und Munnich (1937), ein modernistisches Gebäude mit Art-déco- und Bauhaus-Elementen.Mit dem aufwendigen Umbau des Ensembles wollte die BDPST Group nicht einfach nur ein Luxushotel schaffen, sondern die Historie zelebrieren und gleichzeitig zur Aufwertung der Umgebung beitragen. In enger Zusammenarbeit mit lokalen Denkmalschutzexperten wurden Schlüsselelemente der jeweiligen Gebäude erhalten – darunter auch das imposante Treppenhaus im Empfangsbereich. 


So verfügt das Dorothea Hotel über insgesamt 216 Gästezimmer und Suiten sowie 28 Appartements. Der Gast kann wählen zwischen den Design-Kategorien ‚zeitgenössisch‘ oder ‚kulturelles Erbe‘, wobei bei beiden nicht auf Annehmlichkeiten wie Highspeed-Internet, Streaming fähiger TV, Minibar, Safe, Kaffeemaschine, Teekocher etc. verzichtet werden muss. 


Mein Zimmer im Weber Bau, das zur Sparte „kulturelles Erbe“ gehört, begeistert mit verzierten Fenstern im Neorenaissancestil, historischen Porträts, formschönen Möbelstücken und edlen Stoffen mit feinen Stickereien. Das Kingsize-Bett sieht nicht nur bequem aus, es ist es auch, wie sich die nächsten Nächte zeigen wird.


Im großräumigen Badezimmer mit riesiger Spiegelfront und luxuriösen Amenities gönne ich mir eine wunderbare Schwallbrause. Einziges Manko sind die zwei Wandhaken, die organisch so schön geformt sind, dass nichts dran hängen bleibt. Was soll’s, dem kulturellen Erbe tut das keinen Abbruch.

Farm-to-Table vor imposanter Kulisse 

Das Herzstück des Hotel-Ensembles ist das Pavilon Restaurant & Bar, das sich im großen, überdachten Innenhof befindet und die drei Gebäude miteinander verbindet. Das komplette Dach ist verglast, die Seitenwände sind mit Stahlträgern verkleidet – eine beindruckende Kulisse! Genauso wie die konsequente Farm-to-Table Küche, über die sich die Gäste im Pavilon freuen dürfen. Küchenchef Carmine di Luggo lässt sich von einfachen Gerichten inspirieren und schafft mit regionalen Zutaten kulinarische Glücksgefühle.


Ich bestelle zum Lunch ein Drei-Gänge-Menü, das mit einer Burrata mit Heirloom-Tomaten-Schnee, Tomaten-Pesto und Lauchöl beginnt. Es folgt ein Risotto mit Gemüse der Saison und Sváb-Käse. Nach so viel gesundem Essen gönne ich mir zum Abschluss ein hausgemachtes Vanilleeis auf Schokoladenessenz und geschlagener Créme Fraiche. 


Übrigens, eine überdimensionierte Kräuter- und Heilpflanzenwand, genannt „The Mark“, schafft im Innenhof einen schönen Naturbezug. Als charakteristisches Element in jedem Hotel der Autograph Collection wiederzufinden, kann die Kräuterwand hier zusätzlich als Hommage an den Pfalzgraf Joseph gesehen werden, dem eine große Faszination für die Botanik nachgesagt wurde – und ist obendrein noch Lieferant für die Küche und die Cocktail-Bars. 


Apropos Cocktails: Am Rande des weitläufigen Innenhofs befindet sich eine gut sortierte Bar, in der man innovative Cocktails genießen und gleichzeitig den Blick über das riesige Atrium schweifen lassen kann. Gute Drinks gibt es auch im Anton Bar & Deli im Erdgeschoß: Tagsüber werden hier Kaffeekreationen, leichte Snacks und frisch gebackenes Gebäck serviert und abends verwandelt sich das Anton in eine gemütliche Bar.

Urbaner Flair im Restaurant Flava Kitchen & More 

Einer meiner Favoriten ist das Restaurant Flava Kitchen & More im nahegelegenen Verno House, einem Hotel, das ebenfalls zur Botaniq Collection gehört. Es liegt nur zehn Gehminuten vom Dorothea entfernt, auf dem Weg zum Parlamentsgebäude (einem absoluten Sightseeing-Must!).


Mir gefällt die zwanglose, entspannte und lebhafte Atmosphäre im Flava und ganz besonders das Sharing-Konzept. Als Gruppe bestellt man hier unterschiedliche Köstlichkeiten und jeder kann von allem probieren, wie beispielsweise zur Vorspeise Pilz-Schawarman, Hähnchen Lahmacun oder Shrimp Cevice und zum Hauptgang Octopus mit zerkleinerter Gurke und Sesam sowie Lachsfilet mit gegrilltem Gemüse. So lässt sich die äußerst vielfältige und multikulturelle Speisekarte des Restaurants am besten erkunden.

Wohltuende Wellness 

Erkunden lässt sich in Budapest so einiges – am besten zu Fuß oder auf dem Wasser bei einer Bootstour. Die Stadt ist voll mit Sehenswürdigkeiten und das Dorothea liegt mittendrin. Wie schön, dass das Hotel nach einem anstrengenden Sightseeing-Tag auch die nötige Erholung bereithält.


Während viele Stadthotels aus Platzgründen häufig auf einen eigenen Spa-Bereich verzichten, kann das Dorothea Hotel auf 650 Quadratmeter mit einem 15 Meter langen Swimmingpool, einer Sauna, einem Dampfbad und einem modernen Fitnesscenter aufwarten. Ganzheitliche Gesichts- und Körperbehandlungen mit Babor Cosmetics sorgen zudem für die nötige Entspannung. 


Ich habe meinen Aufenthalt auf jeden Fall genossen und freue mich schon auf den nächsten Budapest-Trip. Hoffentlich nicht erst in 24 Jahren!

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