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Amerika
Für Menschen, die Hotels mögen
Hotelbericht

Maria Alm, Verrücktes Haus & Familienhotel EdeR FriDa

For Kids (Adults allowed)!

„Was ist das denn? Suuuuper!“ Größer geht’s nicht. Tante Frida begrüßt uns im Ufo, daneben ihr Name in riesigen, knallroten Buchstaben, an einem ist eine Schaukel befestigt. Kaum, dass wir uns versehen, schwingt unsere Tochter Emilia schon glucksend hin und her.

Das wird kein chilliger Aufenthalt, das ist von Anfang an klar. Denn im Familienhotel EdeR FriDa ist Action für Klein (und Groß) angesagt!

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Hier kommt keine Langeweile auf, NIEEEEE! 

Nachdem sich Emilia ausgeschaukelt hat, betreten wir die großzügige Lobby und sind sofort mittendrin. Unsere Tochter weiß gar nicht, wo sie zuerst hinsehen soll: Zum alten VW-Bulli „Da steht ja ein Autoooo!“ mit der Saftbar? „Da gibt’s Melonen-Limoooo!“ Zum süßen Buffet? Will sie ins Kletterparadies? „Mama, schau mal, da ist ’ne Giraffe!“ Ins Kino oder gleich in den Pool? Nach dem unkomplizierten Check-in braucht es viel Überredungskunst, erstmal aufs Zimmer zu gehen, anzukommen und auszupacken. „Jaaa, aber nur kurz ins Zimmer!“ 


Mit dem Aufzug geht es hoch in die dritte Etage. Als sich die Türen des Fahrstuhls zum „Papa, da ist Glitzer an der Wand!“ Gang hin öffnen, schauen wir in die weiten Fernen des Weltraums. Dunkelblaue Wände mit Glitzersteinchen, ein Teppich mit Planetenmotiven, Emilia entdeckt den Mond und die Sterne. Ein bisschen düster, aber unsere Tochter ist begeistert. 


Wir sind gespannt, was uns im Zimmer erwartet. Reste der Apollo 11 von der Mondlandung? Schwerelosigkeit? Sternenstaub und Dunkelheit?

Der ideale Rückzugsort im EdeR FriDa 

Unsere geräumige Suite der Kategorie „Waldbaden“ entpuppt sich dagegen als heller, modern gestalteter Rückzugsort in gedeckten Tönen – der totale Gegensatz zum Weltraum draußen vor der Tür und perfekt für die Kinder (und die Erwachsenen), um nach der quietschbunten Welt von Tante Frida wieder runterzukommen. „Wo ist mein Zimmer???“ 


Gleich neben dem Eingang steht eine freistehende Badewanne, abgetrennte Räume gibt es nicht wirklich. Dusche und Toilette sind verschließbar und durch eine Tür getrennt, die restlichen Bereiche gehen ineinander über. Nur die beiden Infrarotliegen vor einer Mooswand befinden sich in einem separaten Raum. Hier können sich die erschöpften Eltern zwischendurch entspannen – wenn es das Tagesprogramm vom Nachwuchs „Wo ist denn jetzt mein Zimmer??? Wann gehn wir runter?“ zulässt. Die relaxte Atmosphäre und die angenehme Wärme der kleinen Wellnessoase „Mama, ich will was trinken!“ werden wir später definitiv noch zu schätzen wissen. Das Highlight des großen Kinderzimmers – ein Hochbett – wird vom Töchterchen natürlich sofort erklettert. „Daaas ist mein Zimmer??? Das Bett ist ja voll cool!“ So ein Hochbett gibt es übrigens in jeder Zimmerkategorie, also im Dschungel-, Zirkus-, Boohooo- oder Weltraumstyle.

Erwachsene werden wieder zu Kindern 

Emilia will jetzt aber dringend das Hotel erkunden. „Können wir jetzt wieder gehen? Ich will runter.“  Unseren ersten Stop machen wir bei den beiden Papageien Fritz und Winnie. Die handaufgezogenen Vögel sind an Menschen gewöhnt, sehr lieb und lassen sich sogar „Haallooooo Winnieeee!“ streicheln. Sie sind in einer großen Voliere selbstverständlich artgerecht untergebracht und werden tierärztlich überwacht. Ich geb’s zu: Die beiden haben es auch mir angetan. 


Okay, weiter geht’s ins Dschungel-Kletterparadies, das sich in der Lobby über zwei Etagen „Mama, darf ich klettern??“ erstreckt. Um die Kids nicht komplett aus den Augen zu verlieren, muss der ein oder andere Erwachsene schon mal hinterher klettern. Wir holen uns einen Kaffee, suchen uns einen netten Platz (bequeme Lounge Chairs gibt es hier überall) und schauen amüsiert zu, wie Emilia flink wie ein Äffchen durch den Dschungel flitzt. „Schaut mal, da ist die Giraffe wieder!“ Sie kann gar nicht genug bekommen, sogar an der acht Meter hohen Kletterwand „Darf ich das?“ kraxelt sie begeistert rauf und runter. Passieren kann nichts, jedes Kind muss ein Klettergeschirr anlegen. Ein automatisches Sicherungssystem wird aktiv, wenn ein Griff mal daneben geht. Emilia lässt sich sogar „Papaaa, schau mal!“ fallen und wird sanft aufgefangen. Scheint, als ob sie ihr neues Hobby gefunden hätte. 


Um wieder zur Ruhe zu kommen, machen wir anschließend bei der Bastelstunde mit und helfen Emilia dabei, ein Herbstmobile „Nein, ich will jetzt die roten Blätter!“ zu kreieren. Dass Eltern oder Großeltern sich auf die kleinen Stühlchen quetschen und mitbasteln, ist durchaus gewünscht, weil es viel zum gemeinsamen Erlebnis „Papa, kommst du neben mich?“ beiträgt. 


In die 80 Meter lange Rutsche mit Zeitmessung in der Wasser-Welt traut sich unsere Tochter noch nicht, das ist eher Fun für ältere Kinder. Stattdessen holen wir uns die gratis Gondelkarte an der Rezeption, gehen zur fünf Minuten entfernten Station und fahren mit der Natrunbahn bei schönstem Wetter hinauf zum Prinzenberg, wo uns eine fantastische Aussicht erwartet. 


Der Tag ist lang und Emilia nicht müde zu kriegen. „Neiiin, ich will jetzt noch nicht ins Bett!“ – ihre Schlafenszeit beginnt ausnahmsweise erst um halb zehn. Ein Besuch in der Rollschuhdisco vorm Zähneputzen passt natürlich noch super rein. Emilia feiert es! Und wir haben alle Hände voll zu tun, sie bei ihren ersten Fahrversuchen zu unterstützen. 


Das EdeR FriDa ist ganz klar ein Hotel für Kinder, die Kids stehen an erster Stelle, erst dann kommen die Erwachsenen. Das Konzept in diesem Familienhotel besteht nicht darin, die Kleinen in die Betreuung mit Animation abzugeben, damit sich die Eltern mal eine Auszeit gönnen können. (Das geht zwar, aber höchstens für ein oder zwei Stunden). Vielmehr sollen die Großen zusammen mit ihrem Nachwuchs Spaß haben, es werden gemeinsame Erlebnisse geschaffen, an die alle noch lange zurückdenken. Das ist der neue Luxus, der leider zuhause im Alltag manchmal etwas zu kurz kommt. 


Sepp Schwaiger, der in Maria Alm bereits das Eder Hotel und das Hotel Sepp führt, hatte mit seiner Frau Tanja die Idee, ihre „The Eder Collection“ um ein ganz besonderes Hotelerlebnis zu erweitern: Kein normales, sondern ein verrücktes, unkonventionelles Haus für Familien und ganz besonders für Kinder sollte es sein. Ihr kleiner Sohn war daran nicht ganz unbeteiligt, er hatte sogar die Idee für den Namen der Tante Frida, die er aus einem Kinderbuch kannte. Gesagt – getan: Die Eder Collection ist um ein außergewöhnliches, kunterbuntes Hotel reicher geworden.

Gehobener Kinderteller vom Büffet 

Die viele Action im Hotel und drumherum macht hungrig. Essen kann man rund um die Uhr und wie überall im Hotel EdeR FriDa stehen die Kinder dabei im Mittelpunkt: Die Gerichte sind speziell für die Kleinen gedacht: einfach, frisch, immer mit guten Zutaten zubereitet und superlecker. Auch die große Auswahl an Getränken finden Kinder mega. Diese können die Liebsten selber in ihre Trinkflasche füllen.


Das mit den Trinkflaschen ist überhaupt eine nette Idee: Beim Check-in bekommt jedes Kind eine Flasche mit seinem Namen, die beliebig oft mit Getränken „Ich will jetzt aber lieber die Tiki-Limooo!“ nach Wunsch gefüllt werden darf. Und am Schluss wird die Flasche „Darf ich die echt mitnehmen?“ natürlich mit in den Koffer gepackt.


Im Street Food Market von Tante Frida gibt es alles, wirklich alles, nach dem der Kindermagen verlangt. Säfte, Eis, Kuchen, Pommes – stop! Da muss man als Mutter oder Vater schon mal ordnend eingreifen und die Reihenfolge „Chicken Nuggets! Und Eis! Und Pommes!“ sowie die Abwechslung der Speisen festlegen. 


In der Lobby steht ein Wagen mit Pommes, Miniburgern und Chicken Nuggets (muss sein!) ebenso wie ein Stand mit Obst und Gemüse für den gesunden „Nööö, lieber ein Eis!“ Snack zwischendurch oder Smoothies zum Selbermixen. 


Jeden Abend wird im Restaurant ein Salatbüffet aufgebaut, das praktischerweise auf Kinderhöhe ist, so dass sich die Kurzen nach Lust und Laune „Das kann ich selber!“ bedienen können. Feste Sitzplätze gibt es nicht, jeder darf dort essen, wo es ihm gefällt – sei es in der Lobby, im Restaurantbereich oder, im Sommer, draußen an der Kartbahn. „Ich sitz da. Papa, du da. Mama, krieg ich noch ein Eis???“ 


Meine Frau und ich lassen uns das fein in Butter ausgebratene Wiener Schnitzel schmecken, während Emilia „Ist das alles Schokiiii???“ und alle anderen Kids schon den Schokobrunnen belagern. 


Cool: Zum Tellerabräumen kommt (neben dem flinken und sehr geduldigem Personal) ein Roboter „Ist der süüüüß!“ mit Katzengesicht. 


Noch cooler: Beim Abendessen springt plötzlich ein Clown mit Tröte durch die Lobby und macht Luftballonfiguren. „Was ist das denn? Was macht der???“ Die Kinder sind außer Rand und Band, Emilia ist ganz vorn mit dabei, und „Kann ich noch eins haben?“ ergattert gleich fünf Figuren. An Essen ist nicht mehr zu denken.

Das Familienhotel EdeR FriDa ist perfekt für Kinder 

Unser Fazit: Wir verlassen das EdeR FriDa nicht unbedingt erholt, aber „Mamaaa, hast du meine Flasche eingepackt?“ glücklich. In dem bunten, harmonischen Chaos machen die strahlenden Kinderaugen alles wett! Übrigens: wir haben während unseres Aufenthalts kein einziges Kind schreien gehört oder weinen gesehen. 


Die Regeln des Alltags haben hier Pause: kein durchorganisierter Tagesablauf, keine festen Essens- oder Schlafenszeiten, der Augenblick zählt. Und das trägt dann doch wieder irgendwie zur Entspannung der ganzen Familie bei. Kurz mal in diese andere Welt „Ich will genausooo ein Autooo in meinem Zimmer!“ abzutauchen, können wir absolut empfehlen.

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