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Amerika
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Hotelbericht

Galatina, Masseria Mò

Ich bin dann mal ... im Hier und Jetzt

Es gibt Orte, an denen werde ich automatisch ruhig. Das ständige Kopfkino verstummt und es gibt weder ein Gestern noch ein Morgen. Eine dieser persönlichen Ruheoasen habe ich in Galatina im wunderschönen Apulien gefunden. In der Masseria Mò, deren Name in der italienischen Region Salento umgangssprachlich so etwas in das ‚Hier und Jetzt‘ bedeutet. Und soviel sei vorweg verraten, das mit dem „Mò“ klappt hier ganz gut …

Idyllisch liegt die schneeweiße Masseria, die ursprünglich aus dem 18. Jahrhundert stammt, in einem drei Hektar großen Grundstück mit Palmen und Obstbäumen. Das stolze Alter sieht man den hellen Gebäuden nicht an, das Design ist klar und modern.


Was mir auf Anhieb gefiel: Es gibt insgesamt nur fünf Zimmer, alle ebenerdig mit Zugang zum großen Garten und mit Blick auf die riesige Terrasse. Zum Frühstück oder zum Aperitivo im Sonnenschein hat man es also nicht weit.

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In der Masseria Mò fühlt sich jeder wie zuhause

Bei meiner ersten Ankunft in der Masseria Mò (ich war bereits drei Mal da), war ich positiv überrascht über den herzlichen und familiären Empfang durch Besitzer Michael Vieh. Der gebürtige Deutsche, der viele Jahre die Welt bereiste und lange in Australien und Asien gelebt hat, fand schließlich im Salento seine Base. Zur Begrüßung drückte er mir erst mal ein Glas Weißwein in die Hand. Es war sofort so, als würden wir uns schon ewig kennen.


Und dieses Zuhause-Gefühl sollte sich in den nächsten Tagen noch verstärken. Im Haupthaus schlägt mit der Küche das Herz der Destination. Hier kann man sich jeder Zeit einen Drink einschenken, abgerechnet wird am Schluss auf Vertrauensbasis. Zudem finden hier auch apulische Koch- und Pastakurse statt und das macht wirklich Spaß! Ich habe gelernt, Orecchiette (die typische Pastasorte der Region) zu formen und auch wenn meine Exemplare nicht sonderlich schön waren – sie haben geschmeckt!

Im Nebenzimmer wird an einem großen Tisch gemeinsam gegessen, getrunken und gelacht. Vor allem, als ich alleine gereist bin, habe ich das lockere Zusammensein mit den anderen Gästen und dem Gastgeber sehr genossen. 


Morgens zaubert Michael seinen Gästen ein unfassbar gutes Frühstück mit Käse vom Bauern, Bio-Marmelade, frischen Brioche und Gemüse aus dem eigenen Garten. Regionalität spielt in diesem Hotel generell eine sehr große Rolle – das merkt man in nahezu allen Bereichen.

Pur, schön und individuell – die Zimmer

Die Renovierung, den Umbau und den Anbau der Masseria Mò plante Michael gemeinsam mit dem australischen Architekten Hans Freymadl. Die beiden legten den Fokus auf lokale Handwerker, Produkte aus der Region und Naturmaterialien. So wurden Türen und Möbel beispielsweise aus heimischer Eiche gefertigt, die herrliche Leinenbettwäsche stammt aus einer Schneiderei in Galatina und der mit Sand und Kalk verputzte Neubau passt perfekt zur ursprünglichen Bauweise der historischen Masseria, die im 19. Jahrhundert einer dieser typischen Bauernhöfe Apuliens war und lange leer stand, bevor Michael sie 2017 als Hotel eröffnete. 


Die vier Zimmer und die Suite sind mit einer großen Portion Liebe und einem guten Blick für Details gestaltet. Minimalistisch und hochwertig – diese Kombination trifft auf alle Räume zu. Ich hatte das Glück, die Suite bewohnen zu dürfen und die war schon alleine wegen der freistehenden Badewanne mein persönlicher Wohntraum. Aber auch das Zimmer 4 ist dank des sechs Meter hohen Sandsteingewölbes ein echter Hingucker.

Ich mache dann mal … nichts!

Morgens mit den ersten Sonnenstrahlen aus dem Bett krabbeln, vor dem Frühstück eine Runde im 12-Meter-Pool schwimmen und sich danach ausgiebig stärken. Entspannter kann ein Urlaubstag für mich nicht starten. Und dann? Einfach die Seele baumeln lassen und den Tag auf sich zukommen lassen. Ich habe mich meist mit einem Buch auf einen Liegestuhl gekuschelt und vor mich hin geträumt. Oder ein bisschen Italienisch gelernt, bis ich wieder weg gedöst bin. Herrlich! 


Wem das zu langweilig wird, der kann direkt vor Ort bei Chiara und Gió einen Töpferkurs machen und sich somit sein Urlaubsmitbringsel selbst gestalten. Fingerfertig sein sollte man auch bei den Pastakursen, die regelmäßig stattfinden und mit einem gemeinsamen Dinner enden. Wer Lust auf eine Runde Yoga in der traumhaften Kulisse hat, für den bietet das Mò Stunden bei richtig guten Yogis an.

Auch Radtouren oder Vespa-Ausflüge organisieren Michael und sein Team jederzeit auf Wunsch.

Galatina – ein verstecktes Juwel Apuliens

Bari, Monopoli, Lecce – Apulien hat viele tolle Städte, die jährlich zahlreiche Besucher anziehen. Galatina, das 20 km südlich von Lecce liegt, ist dagegen noch ein echter Geheimtipp. Und was für ein schöner! Ich habe mich in den ersten fünf Minuten in die Stadt und ihre vielen barocken Bauwerke verliebt. Die Ende des 14. Jahrhunderts erbaute Basilika di Santa d’Alessandria in Galatina sollte man unbedingt besuchen, sie stammt aus der frühen Gotik und ist sehr beeindruckend. Dank der imposanten Fresken gilt sie als eine der schönsten Kirchen Italiens.


Die besten Dolce gibt es in der Pasticceria Andrea Ascalone, die gleich gegenüber liegt. Wer Hunger auf Pasta hat, sollte ins Anima & Cuore im Zentrum Galatinas. Aber Michael empfiehlt auch andere Restaurants in Galatina und Umgebung, denn in der Masseria Mò ist nur Frühstück dabei. Wenn nicht gerade gemeinsam beim Kochkurs Pasta gezaubert wird, probiert man sich abends eben durch die vielen guten Lokale der Gegend.

Wer ans Meer möchte, kann zwischen einigen schönen Stränden wählen, der nächste ist ca. 20 Minuten mit dem Auto entfernt. 


Ich habe die Masseria Mò absolut in mein Herz geschlossen und freue mich jetzt schon auf meine nächste Auszeit im Salento. Ciao Kopfkino, salve Stille!


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