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Amerika
Für Menschen, die Hotels mögen
Hotelbericht

Hamburg, Hotel Louis C. Jacob

Ein Stück Hamburg

Das Hotel Louis C. Jacob steht für das, was Hamburg ist: die Metropole an der Elbe und das Tor zur Welt. Das feine Hotel ist ein Haus der „alten Schule“, mit viel Sinn für Tradition und Eleganz – und der perfekte Ort für ein luxuriöses Wochenende.

Ankunft am Bahnhof Altona. Rauer Wind begrüßt uns in der hanseatischen Metropole. Mit dem Taxi geht es hinaus aus der Stadt, immer der Elbchaussee entlang, am Jenischpark vorbei, die nächste Biegung hinauf zum Hotel Louis C. Jacob. Links unten tuckern die Containerschiffe und in der Ferne kann man die Brücken und Krähne des Hafens erspähen. Wir freuen uns auf zwei Tage Auszeit und die langsam am Hotel vorbeiziehenden Schiffe.

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Hanseatischer Stil im Louis C. Jacob

Hanseatischen Stil findet man im Hotel Louis C. Jacob, und man stellt sofort fest, was Hamburg groß gemacht hat: die Schifffahrt und die Anbindung an die Ozeane der Welt. Das 5-Sterne-Haus empfängt auf hanseatische Weise; mit nordischem Charme und 143 sogennanten „Jacobinern“ (Mitarbeitern). Wir fühlen uns gut umsorgt und unterhalten. Von Kühle keine Spur, viel Herz und Seele, dezent unaufgeregt.


Historisch gesehen blickt das Hotel Louis C. Jacob auf über 200 spannende Jahre zurück: Alles beginnt mit dem Zuckerbäckermeister Burmester, der das Gebäude 1780 erbt. Er versorgt die Nienstedtener mit Backwerk und frönt einem extravaganten Hobby: Vorbeifahrende Schiffe pflegt er mit Kanonenschüssen zu verabschieden. Doch 1790 wird ihm seine Liebe zur Schifffahrt zum Verhängnis: Bei einem Salutschuss wird Zuckerbäckermeister Burmester tödlich verwundet. Seine Witwe heiratet danach den französischen Landschaftsgärtner Daniel Louis Jacques, mit dem sie an der Elbchaussee das erste Weinrestaurant gründet.

Traditionelles Luxushotel mit Geschichte

Ende des 18. Jahrhunderts wird der Gasthof zum Hotel erweitert. Hochrangige Gäste aus Politik, Adel, Kunst und Gesellschaft zählen zur Stammkundschaft. Weltstars wie Maria Callas, Zarah Leander und Hans Albers tragen sich ins Gästebuch des Traditionshotels ein. 1993 verwandelt AIDA-Erfinder Horst Rahe das alte Jacob in ein modernes Luxushotel. International avanciert es als eines der „Leading Hotels of the World“ zur ersten Adresse.


In einem traditionellen Haus im hanseatischen Stil bietet das Hotel Louis C. Jacob heute auf vier Etagen alles, was ein Luxushotel ausmacht. Die kleine Lobby des Hauses ist ein Highlight der Eleganz. Die Lindenterrasse mit ihrem fantastischen Blick auf die Elbe ist auch für den weitgereisten Journalisten ein besonderer Ort. Der Maler Max Liebermann machte einst die Lindenterrasse durch das gleichnamige Bild berühmt. Liebermann wohnte einige Zeit im Louis C. Jacob. Ihm zu Ehren ist eine der schönsten Suites benannt – ganz im Stil seiner Zeit, eingerichtet mit Antiquitäten und einem wunderschönen runden weißen Ofen.

Suite-Träume und Frühstücks-Gelüste

Unsere Suite 264 ist großzügig bemessen, mit hohen Decken, elegantem Stuck, Marmor im Bad und schönen Amenities. Ein großartiges Flair berauscht unsere Sinne, der Anbau ist eine stimmige Erweiterung des Hotels mit einer etwas moderneren Ausrichtung. Sehr aufmerksam: Für die Kinder gibt es einen Willkommenskuchen und für uns einen Champagner.

Am Morgen wecken uns Schiffsgeräusche und die Möwen, die sich auf der Elbe und „unserer“ Terrasse angesiedelt haben.

Das Frühstück lässt keine Wünsche offen: Obst, verschiedene Müslisorten, Wurst und Käse, Marmeladen und der Eierkoch, der uns mit seinen Spezialitäten wie pochierten Eiern, Rührei mit Krabben auf Pumpernickel, Spiegeleiern, einfach und beidseitig gebraten, Buttermilchpfannekuchen mit Ahornsirup und diversem frischem Fisch begeistert.


An riesigen Panoramafenstern ziehen die Schiffe vorbei. Leider heute nicht die berühmte Queen Mary, die seit einigen Jahren den Hamburger Hafen ansteuert. Aber auch sie werden wir bei nächster Gelegenheit unter den knorrigen Bäumen der Lindenterrasse bestimmt zu Gesicht bekommen.

Das JACOBS RESTAURANT

Das JACOBS RESTAURANT werden wir beim nächsten Besuch ausprobieren. Genießer und Freunde der Spitzengastronomie werden hier fündig. Das Restaurant, das einfache Küche auf höchstem Niveau mit hanseatischer Gelassenheit verbindet, lenkt Sternekoch Thomas Martin. Er hat zwei Michelin-Sterne, wohl auch, weil der Chef de Cuisine unter anderem bei Eckart Witzigmann im „Aubergine“ und bei Dieter Kaufmann in der „Traube“ gelernt hat. Mit seinem Küchenstil der Einfacheit und Reduktion stellt sich das JACOBS RESTAURANT gegen den Trend der Überinszenierung. Hier finden sich Gemüseeintöpfe und Räucheraal neben dem bretonischen Angelsteinbutt.

Fazit: Das Louis C. Jacob ist ein wunderbares Hotel und könnte eines meiner Lieblingshäuser werden.

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