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„Meine Inspiration finde ich auf Reisen.“

31. Mai 2022
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Gertrud Schneider | Interview | Hotel Kristiania | Lech | Vorarlberg | luxuszeit.com
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Gertrud Schneider | Interview | Hotel Kristiania | Lech | Vorarlberg | luxuszeit.com

Svenja Lassen hat das Kristiania in Lech besucht und traf die extravagante Inhaberin Gertrud Schneider mit ihrem Golden Retriever Gustav zu einem kurzen Gespräch auf der Terrasse. Zwischendurch begrüßt sie immer mal wieder Stammgäste, die am Tisch vorbeikommen oder von einem der Balkone rufen. Man kennt sich, die Atmosphäre wirkt vertraut. 

von Svenja Lassen

luxuszeit: Für welches Publikum denken Sie Ihr Haus und woher kommen die meisten Gäste? 


Gertrud Schneider: Ganz international – ich möchte nicht nur von einer kleinen Auswahl an Nationen umgeben sein. Denn Internationalität prägt das Haus schon seit seiner Gründung. Wir legen hier sehr viel Wert auf Privatsphäre, was unsere Stammgäste überaus schätzen. Ein Luxusfaktor in unserem Haus ist auch der Concierge-Service. Wir verstehen uns hier als Matchmaker. Die Kunden kennen uns und wir unsere Gäste. Und wir versuchen, jeden Wunsch von den Lippen abzulesen und zu erfüllen. Wir versuchen auch, bereits auf unserer Website darzustellen, dass wir kein typisches Alpen-Hotel sind. 


luxuszeit: Das merkt man spätestens, wenn man die Zimmer betritt, die sehr international sind und viele Details zu entdecken bieten … 


Gertrud Schneider: Ja, wir haben je ein türkisches, französisches, afrikanisches, russisches, chinesisches Zimmer– die verändern sich auch immer wieder und sind sehr individuell gestaltet. Aber es ist schon Geschmackssache, nicht alle Gäste mögen in jedem Zimmer schlafen. Wir müssen daher schon vorab kommunizieren, dass wir nicht das typisch alpenländische Zimmer anbieten und im Zweifel auch flexibel sind, um uns auf den Wunsch des Gastes einzustellen. 


luxuszeit: Im Restaurant bleiben zumindest keine Wünsche offen. 


Gertrud Schneider: Das stimmt, da beweist unser Küchenchef Martin Schnitzer gutes Gespür. Er hat komplett freie Hand, es soll sich nur abheben und es soll nicht alles zu ähnlich sein; die typischen österreichischen Spezialitäten bekommen Sie ja überall im Ort. Ein leckeres Wiener Schnitzel ist zwar auch bei uns im Angebot, aber ansonsten dürfen die Gerichte gerne ausgefallen sein – wie unser Haus. 


luxuszeit: Die Kunst im Hotel ist das erste, was ins Auge springt. Woher stammen die Werke? 


Gertrud Schneider: Sämtliche Kunst kommt aus dem Privatbesitz meiner Mutter, sie leiht und wechselt die Exponate, das ist immer “work in progress“ wie bei jedem Sammler. Abhängig davon, wie oft sie in Galerien, Messen und auf Reisen ist, wechselt auch die Innengestaltung. Der Austausch ist kein Muss oder folgt einem bestimmten Rhythmus, das überlasse ich meiner Mutter – bei der Kunst hat sie Gestaltungsfreiheit. 


luxuszeit: Aber das Pop-up mit den Künstlerinnen im letzten Sommer aus der Region war doch Ihre Idee? 


Gertrud Schneider: Ja, mir war es wichtig, Kunst und Kultur gerade in der Krise zu unterstützen. Dazu haben wir ein eigenes Konzept entwickelt, auf der Terrasse viele Pflanzen aufgestellt, zum Aperitif hat ein DJ aufgelegt und an neun Wochenenden haben wir Kunst, Musik und Performances organisiert – jedes Wochenende gab es ein anderes Programm. Das war sehr speziell und untypisch für Lech, kam aber wahnsinnig gut an und es zog ein auffällig anderes Publikum an: viele Kunstkenner:innen aus Europa, aber wir wurden auch von Einheimischen überrannt. 


luxuszeit: Wie wichtig ist es Ihnen, zur Inspiration selbst zu reisen?


Gertrud Schneider: Sehr wichtig, mich reizen spezielle und historische Orte wie etwa Petra in Jordanien. Vor Corona wollte ich nach Japan, aktuell interessieren mich Tschad und Senegal. Aber ich fahre als Kontrast auch einmal im Jahr nach Baden-Baden und zu den Festspielen nach Salzburg. 


luxuszeit: Zum einen ist es sicher schön, Zeit im Sommer zu haben, zum anderen aber auch schade, so ein schönes Haus über Monate stillzulegen. Fällt Ihnen das nicht schwer, auch nachdem das Pop-up-Konzept im Sommer so gut angenommen wurde?


Gertrud Schneider: Es stimmt schon, es ist eigentlich traurig, wenn im Sommer alles ausgeräumt und abgedeckt wird, die Rollos runterfahren und das Haus ungenutzt ist. Aber umso schöner ist es dann, es wieder zu enthüllen und im November zu neuem Leben zu erwecken und wieder zu dekorieren, das macht unglaublich viel Freude. Und 2023 wird der Sommer Pop-up wieder stattfinden. 


luxuszeit: Liebe Frau Schneider, vielen Dank für das Gespräch und diesen besonderen Ort.  

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