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Amerika
Für Menschen, die Hotels mögen
Hotelbericht

Innsbruck-Igls, Park Igls Medical Spa Resort

Wellness ohne Wenn und Aber

Kennen Sie das? Sie haben viel von einem Hotel gehört und möchten es gerne besuchen, weil es Sie neugierig gemacht hat? Und dann kommt immer was dazwischen. Keine Zeit, zu nah, zu weit …

So war es bei mir mit dem Parkhotel Igls, einem Hotel-Klassiker für die F.X. Mayr Kur, nur knapp eineinhalb Fahrstunden von meiner Heimatstadt München entfernt. Viel hatte ich darüber gelesen, jetzt endlich habe ich es geschafft. Das Resümee vorweg: Früher hinzufahren wäre noch besser gewesen …

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Die Anreise ins Gesundheitszentrum Park Igls ist von München nicht nur relativ kurz, sondern auch landschaftlich reizvoll. Als ich schließlich im beschaulichen Nobelvorort Igls eintreffe, erwartet mich kein spektakulärer Neubau oder ein architektonisches Highlight, sondern eher ein konventionelles Haus – allerdings mit unkonventionellem „Inhalt“, wie ich im Laufe meines Aufenthalts herausfinden werde. 

Perfekter Auftakt zu einer begleiteten Auszeit 

Schon allein die Herzlichkeit beim Empfang, die weit über das übliche „Hallo, schön dass Sie da sind“ hinaus geht. Die Rezeptionisten einschließlich der Chefin kümmern sich aufmerksam um mich, das Gepäck, das Parken des Autos, sie begleiten mich ins Zimmer, wo ein liebevoller Blumengruß mit handgeschriebener Karte von Andrea Gnädig, der langjährigen Geschäftsführerin, bereitliegt.


Ein perfekter Auftakt für eine F.X. Mayr Kur, die auf den traditionellen Prinzipien beruht, dass Vorbeugen besser als heilen ist und ein gesunder Darm die Lösung für zahlreiche menschliche Gesundheitsprobleme darstellt. 


Die bekannte Mayr-Kur wird im Park Igls auf ein neues Level gehoben, ohne dabei in trendige „Luxus Wellness“ abzudriften. Universitäre Medizin wird hier vereint mit traditioneller Frühdiagnostik nach Dr. F. X. Mayr. Man besinnt sich auf das, was Gesundheitsurlaub sein soll: Eine begleitete Auszeit mit maßgeschneiderten Programmen, in denen das Bewusstsein für ein ganzheitlich gesundes Leben vermittelt wird, angeleitet von ebenso kompetenten wie menschlich zugewandten Fachleuten.

Zudem wird den Gästen profundes Wissen mitgegeben, um im Alltag gesund zu sein, zu bleiben oder zu werden.


Selten habe ich ein Medical Retreat besucht, dass mich bereits im Vorfeld auf der Website so gründlich und allumfassend auf den Aufenthalt vorbereitet und vor Ort mit ärztlicher und therapeutischer Kompetenz, Menschlichkeit und gründlicher Information und Betreuung überzeugt hat.


So beispielweise die Gästemappe, die man mit nach Hause nehmen darf. Sie bietet eine Vielzahl von wertvollen, alltagstauglichen Informationen und zeigt daneben alle (!) Mitarbeitenden – vom Hausmeister, der Buchhalterin, Küchenhilfen und Zimmermädchen über Therapeuten, Dolmetscher und Kosmetikerinnen bis hin zum Chefarzt und zahlreichen Konsiliarärzten. Jeder wird mit Bild, Lebenslauf, fachlicher Kompetenz, Lieblingsbeschäftigung und Lebens-Motto vorgestellt. Das sind Willkommensgrüße, die ich selten so präsentiert bekommen habe.

Komfortabler Rückzugsort mit eigener Infrarotkabine 

Wer hier eincheckt, fühlt sich angekommen. Kein auffälliges Design lenkt vom Kernthema ab. Alles ist da, was der Bequemlichkeit und dem Komfort dient, nichts ist übertrieben gestylt. An den Empfang schließt sich eine gemütliche Lobby mit Bibliothek und Billardtisch an, ein Flügel steht für Musikaufführungen bereit, rund um die „Bar“, die Basenbrühe und verschiedenste Teesorten offeriert, gibt es einladende Sitzbereiche zum Lesen der neuesten Zeitungen und Magazine.


Eine Terrasse führt in den großen Park mit Kneippanlage, Trinkbrunnen, Barfußpfad, Reckstangen, Sitzecken, Kräuter- und Gemüsebeeten und sogar einem Chipping- und Putting- Green für Golfer. Meine Suite Deluxe im vierten Stock empfängt mich mit elegantem Ambiente, einem komfortablen Badezimmer, einer eigenen Infrarotkabine und einem großen Balkon mit einer prächtigen Aussicht auf die umliegende Bergwelt.  

Fit für den Kilimandscharo 

Zeit, meinen Rückzugsort zu nutzen, habe ich bei meinem viertägigen Aufenthalt leider kaum. Abgesehen vom abwechslungsreichen Wochenprogramm, seien es Morgenspaziergänge, Vorträge, Meditationskurse, Saunaaufgüsse oder Fahrten zu Musik- und Theateraufführungen im nahen Innsbruck, stehen die für mich konzipierten Therapietermine natürlich im Fokus. 


Nach der Erstuntersuchung bei Dr. Hinteregger, der nach Vorerkrankungen, eventuellen Laborwerten, Kur- und Gesundheitszielen und vielen anderen Parametern fragt, wird mein individueller Behandlungsplan erstellt. Dazu gehört beispielsweise eine Bioimpedanzmessung zur Feststellung von BMI, Skelettmuskelmasse, von ungesundem viszeralem ‚Bauchfett‘, Wasseranteilen und dem Ruhe-Energieverbrauch. Oder die Cranio-Sacral-Therapie, die mit sanften Berührungen neurologische, vegetative und hormonelle Funktionen beeinflussen soll. Beim „Intervall Hypoxie Hyperoxie Zell-Training IHHT“, das auf dem bewährten Höhentraining beruht, werde ich, ausgerüstet mit einer Sauerstoffmaske, entspannt im Liegen auf die Höhe des Kilimandscharos in über 5.000 Meter „gebeamt“. Zusätzlich gibt es ausführliches Informationsmaterial in Deutsch und Englisch, da das Park Igls viele internationale Stammgäste hat.

F.X. Mayr Diät: Viel mehr als Fasten oder Milch und Semmel 

Die Ernährungsprogramme reichen von Stufe null bis sieben. Null bedeutet Fasten mit Kräutertee und Basenbrühe, die Stufen eins bis vier gelten als traditionelle Mayr Diät mit Kräutertee, warmer Brühe und „Kautrainern“, sprich sehr kompakt gebackenen Brötchen oder alternativ einem Dinkel-Vollkorn-Knäckebrot mit Kräutern.

Dazu kommt ein so genanntes Mayr-Nahrungsmittel – wahlweise z.B. Joghurt, Milch, Malzkaffee oder Sojadrink und eine bzw. zwei „Eiweißzulagen“, die viel besser schmecken als sie klingen, weil sie mit vielen frischen Kräutern zubereitet und dekoriert werden. Das Angebot reicht von frisch geräuchertem Lachs über Forellenaufstrich, Schafskäse und Putenschinken bis zum Gemüseaufstrich je nach Saison.


Bei Stufe sechs und sieben ist man bereits im kulinarischen Himmel angekommen und kann die Kochkunst von Chefkoch Markus Sorg mit Suppen, Hauptgängen – meist mit Fisch, aber auch Fleisch wird serviert – und Desserts genießen.

Übrigens haben mich seine Gerichte so begeistert, dass sein Kochbuch „F.X. Mayr für Gourmets“ einen Ehrenplatz in meiner Küche bekommen und die Kochshow seiner Sous Chefin Alice Fratschöl zu den Highlights meines Aufenthaltes gehört hat.

Die Qual der Wahl – ein Aktivitätenangebot vom Feinsten 

Weitere Highlights finden sich im bereits erwähnten Wochenplan und ich würde am liebsten alle Aktivitäten wahrnehmen, wäre da nicht mein straffes Therapieprogramm. Seien es die Indoor- und Outdoor-Aktivitäten, vom Wirbelsäulentraining über Therapieklettern, Trampolin Move, Fitness Boxen, Nordic Walking, Aqua Jogging, Beckenbodentraining oder das Kräftigungs- und Koordinationstraining. Und natürlich für mich als Golferin die haltungsschonenden Tipps der Therapeuten Hanni und Patrick für das kurze Spiel im Gymnastikraum oder die Bewegungsanleitungen draußen auf der Chip- und Putting-Area im Park.


Auf der eher meditativen Ebene können die Gäste wählen zwischen Feldenkrais Training, Tiefenentspannung nach Jacobsen sowie Meditations- und Atemtraining. Sie können Vorträge über Ernährung, Psyche, Bewegung, Herz-, Brust- oder Zahngesundheit besuchen, die den Horizont genauso bereichern wie die abendlichen Musik- und Theateraufführungen, die das Gesundheits-Angebot perfekt komplettieren. 


Ach ja: Zeit für das Schwimmbad, die Saunen, die Wassergymnastik, den Kneipp-Parcours im Park bei schönem Wetter und die Erkundung des kleinen hübschen Ortes Igls sollte man auch noch einplanen.

Was wirklich in Erinnerung bleibt 

Sie fragen sich, was bei einem so vollen Programm wirklich hängen bleibt? Für mich waren es die menschliche Zuwendung bei den Behandlungen und die Erkenntnis, wie wertvoll es sich für meinen Körper anfühlt, wenn er die Nahrung durch gründliches Kauen besser schmecken und verwerten kann (und ich ganz nebenbei trotz kleiner Portionen ziemlich satt werde und die Pfunde wie von selbst purzeln).

Aber auch die 10-minütigen Fitnessübungen, die Physiotherapeut und Fitnesstrainer Gert individuell für mich entwickelt und auf mein Handy überspielt hat und die ich seitdem täglich zuhause durchexerziere (was ich nie gedacht hätte!).


Es ist das Gesamtpaket aus professionellen Behandlungen, persönlichen Begegnungen und wirksamen Gesundheitstipps für zuhause, welches das Park Igls charakterisiert und so besonders macht. Kein Wunder, das hier fast 90 % Stammgäste anzutreffen sind. Wer einmal hier war, kommt wieder. Sehr wahrscheinlich trifft das bald auch auf mich zu.

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