Basel, Les Trois Rois
Ein luxuriöser Hotelpalast, der Geschichte atmet
Basel ist eine liebenswerte Stadt voller Kunst und Kultur und nicht zuletzt aufgrund der ART BASEL in aller Welt bekannt. Ich habe mal wieder Lust auf eine Reise in die Metropole am Rhein und möchte diese auch mit Genuss verbinden.
Meine Wahl fällt auf das Grand Hotel Les Trois Rois, das zu den ältesten Luxushotels der Schweiz zählt. Das geschichtsträchtige 5-Sterne Haus fand seinen Ursprung in der 1681 eröffneten Herrenherberge mit Gasthaus „Drei Könige“ unmittelbar an der Mittleren Rheinbrücke gelegen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Gebäude immer mehr erweitert und avancierte schließlich zur vornehmsten Adresse Basels.
Historischer Spirit mit zeitgemäßem Komfort im Les Trois Rois
1841 kaufte ein vermögender Schneidermeister die Liegenschaft, ließ sie niederreißen, um dann vom Architekten Amadeus Merian das heutige Les Trois Rois im klassizistischen Stil erbauen zu lassen. Nach einigen Besitzerwechseln und diversen Umbauten erwarb der Basler Industrielle Thomas Straumann 2004 das noble Haus und veranlasste eine umfassende Renovierung. Dabei scheute er keine Kosten und Mühen, und so präsentiert sich das weltberühmte Grand Hotel seit 2006 wieder im Originalzustand von 1844. Wohlbemerkt mit modernster Technik und allen erdenklichen Annehmlichkeiten ausgestattet.
In bester Gesellschaft
Die Liste der prominenten Gäste, die hier genächtigt haben, ist lang. Gekrönte Häupter wie Königin Elisabeth II. oder Prinz Rainier von Monaco, Musiker wie The Rolling Stones oder Ella Fitzgerald sowie Künstler wie Pablo Picasso oder Niki de Saint Phalle … um nur einige wenige zu nennen.
Erwartungsvoll betrete ich das klassizistische Gebäudeensemble und bin beeindruckt. Ich stehe sozusagen in einem überdachten Innenhof und blicke auf vier umlaufende Stockwerke. Zwei überdimensionale Kronleuchter funkeln um die Wette. In der Mitte des Raumes steht ein grandioses Blumenarrangement. Ich komme nicht umhin, es während meines Aufenthaltes noch mehrmals zu fotografieren.
Der Empfang ist ebenso charmant wie herzlich und während ich auf mein Zimmer begleitet werde, wird mir alles Wissenswerte über das berühmte Stadthotel erzählt: Es gibt beispielsweise eine wunderschöne, gemütliche Bibliothek, in der man in hochwertigen Design- und Kunstbüchern blättern oder in aller Ruhe ein Buch lesen kann.
Auch ein kleines Fitness-Studio mit Technogym-Geräten steht zur Verfügung.
Majestätische Zimmer mit Rhein-Blick
Wir fahren mit einem modernen Fahrstuhl, der mit liebevollen Details antik gestaltet wurde, in den vierten Stock. Mein River King Room mit Balkon und herrlichem Rheinblick strahlt majestätische Eleganz aus und könnte sich auch in einem französischen Schloss befinden. Ich erfahre, dass zur Möblierung des Grand Hotels viele Antiquitäten vor allem in Frankreich eingekauft wurden. Das Bad ist ebenso royal ausgestattet – mit schwarzem Marmor sowie Spiegeln, Armaturen und Leuchten im klassizistischen Stil. Zeitgemäß sind die Fußbodenheizung, die Handtuchwärmer und die große Regendusche.
Übrigens, die luxuriöse River Suite Napoleon soll an Napoleon Bonaparte erinnern, der hier im Gasthaus „Drei Könige“ hochrangige Basler Beamte zu einem „Businesslunch“ traf, um die Beziehungen zwischen Frankreich und der Schweiz zu besprechen.
(Witzige Anekdote: Als er seinen Besuch ankündigte, wollten zahlreiche Aristokraten den berühmten Feldherrn live erleben und übernahmen inkognito den Service. Offensichtlich nicht sehr professionell, denn Napoleon schrieb nach seiner Abreise ans Hotel, dass er noch nie so miserabel bedient wurde … Das „Personal“ sei viel zu aufdringlich gewesen!)
Eine Tour durch Basels Altstadt
Jetzt wird es Zeit, mir Basel anzuschauen. Die Kulturmetropole hat einiges zu bieten und ist bekannt für ihre gut erhaltene Altstadt. Ich spaziere durch die verwinkelten Gassen und erfreue mich am gotischen Münster, am Rathaus mit seiner roten Sandsteinfassade sowie an den reich verzierten Brunnen, von denen einige sogar offizielle Badebrunnen sind.
Freunde der bildenden Kunst sollten unbedingt dem international renommierten Kunstmuseum Basel einen Besuch abstatten. Die beeindruckende Sammlung umfasst zahlreiche Hauptwerke berühmter Künstler wie Holbein, Van Gogh, Picasso und Monet.
Praktischerweise erhalten alle Hotelgäste gratis eine BaselCard, die kostenlose Fahrt mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln sowie 50 Prozent Ermäßigung in eine Vielzahl von Museen und weitere Institutionen gewährt.
Britischer Afternoon Tea in der Lobby
Zurück im Hotel betrete ich die prachtvolle Lobby. Sie ist überaus stilvoll möbliert mit bequemen Samtsofas und Sesseln, die in Rot und Brauntönen gehalten sind. Opulente Kronleuchter sowie ein wunderschöner Flügel verleihen dem Raum eine edle Atmosphäre. Hier bzw. auf der angegliederten Rhein-Terrasse – im Sommer ein Hotspot der Stadt – wird täglich die Tradition des britischen Afternoon Teas zelebriert. Ich genieße leckere Scones, verschiedene Sandwiches und raffiniertes Süßgebäck, einladend drapiert auf einer Etagere, zum aromatischen Tee. Very classy!
Bar Time am Kamin
Am Abend besuche ich die Bar des Les Trois Rois. Schwere Ledersessel, wertvolle Teppiche, dunkelrote Samtvorhänge und prächtige Kristallleuchter schaffen eine sehr angenehme Stimmung. Im Kamin knistert das brennende Holz zur loungigen Musik. Der Barchef empfiehlt die hauseigene Cocktail-Kreation „Old Cuban“. Es ist ein Mojito deluxe, mit Ruinart Champagner aufgegossen. Einfach köstlich und ein Grund mehr, hier bald einmal wieder vorbeizuschauen.
Die Speisekarte bietet eine erlesene Auswahl an kleinen, feinen Gerichten. Ich entscheide mich für eine Lobster Roll aus Brioche, Hummer und Avocado. Himmlisch! Kein Wunder, dass sich auch viele Basler in dieser Bar verabreden.
Sterneküche im CHEVAL BLANC und Hochgenuss in der BRASSERIE
Das kulinarische Juwel im Les Trois Rois ist das mit drei Michelin-Sternen und 19 Gault Millau Punkten ausgezeichnete Gourmet-Restaurant CHEVAL BLANC, das vom Spitzenkoch Peter Knogl geführt wird. Zu gerne würde ich seine mehrfach prämierten Kreationen aus französischer Haute Cuisine kombiniert mit mediterranen und asiatischen Akzenten kosten, aber leider ist das Restaurant ausgebucht.
So speise ich am zweiten Abend etwas bodenständiger, aber durchaus exquisit in der BRASSERIE mit herrlichem Blick auf den Rhein. An den petrolfarbenen Wänden des klassisch-elegant möblierten Restaurant hängen unzählige Kunstwerke aus der Sammlung des Besitzerpaars Ursula und Thomas Straumann, die der BRASSERIE ein ganz eigenes Ambiente verleihen. Die Karte offeriert eine Melange gehobener Schweizer und französischer Küche. Meine Wahl fällt auf Jakobsmuscheln mit Polenta und Sellerieschaum sowie ein Zürcher Kalbsgeschnetzeltes mit Rösti und Champignons. Letzteres – sorry, Zürich – ist das Beste, das ich jemals gegessen habe. Zum Abschluss betrachte ich den silbernen Dessertwagen mit seinen verführerischen Köstlichkeiten und kann nicht widerstehen, mir auch noch eine „île flottante“ (Eischneebällchen mit Crème Anglaise, garniert mit Caramelsauce) zu gönnen.
THE COUNCIL – eine exklusive Zigarrenlounge
Für Liebhaber edler Zigarren ist The Council mit seiner exzellenten Auswahl der perfekte Ort, um den Abend stilvoll ausklingen zu lassen. Die schicke Lounge wurde vom renommierten Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron gestaltet und besticht durch moderne, knallrote Samtsofas, dunkelbraune Nussbaumtische, Designerlampen und handgefertigte Keramikkacheln.
Frühstück der Extraklasse
Das Frühstück im Les Trois Rois wird ebenfalls in der Brasserie serviert und auch hier ist alles vom Feinsten: Die Croissants sind so buttrig und luftig, wie man sie nur in Frankreich findet. Dazu Bircher Müesli, frische Früchte, hausgemachte Konfitüren, Oeuf Benedict oder vielleicht ein Stück Käse vom silbernen Käsewagen und dazu ein Glas Champagner? Man hat die berühmte Qual der Wahl. Ich probiere einfach alles und frühstücke ganz lange …
Das Les Trois Rois ist für mich mehr als nur ein Grand Hotel – es ist ein royales Erlebnis. Hier trifft Historie auf Eleganz, auf kulinarische Perfektion und auf herzlichsten Service.
Wer einmal hier übernachtet, wird verstehen, warum dieses Haus zu den besten Hotels der Welt gehört.