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Amerika
Für Menschen, die Hotels mögen
Hotelbericht

Maskat, Jumeirah Muscat Bay

1001 Verführungen fernab vom Trubel

Meine Reise führt mich in den Oman, genauer in die Hauptstadt Maskat. Das Sultanat auf der arabischen Halbinsel ist umgeben vom Persischen Golf, dem Indischen Ozean und vom Golf von Oman.

Erster Eindruck bei meiner Ankunft: Meine Augen sind geblendet vom grellen Sonnenschein und der Farbe Weiß. Die prachtvollen Gebäude, wie die Oper, strahlen in weiß genauso wie die Häuser und die Dishdashas der Männer. Weiß ist die Farbe des Friedens und findet sich auch in der Flagge des Landes wieder.

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Bevor ich mich auf Entdeckungstour durch die Stadt begebe, geht es erst einmal zu meinem edlen Quartier für die nächsten Tage: dem 5-Sterne-Hotel Jumeirah Muscat Bay. Das luxuriöse Resort befindet sich zwischen dem Al Hadjar-Gebirge und dem Meer, in der ruhigen Bandar Jissah Bucht mit türkisblauem Wasser, die von zerklüfteten goldgelben Felsen gesäumt wird. 


Die Luxusherberge ist am Hang gebaut und fügt sich harmonisch in die Umgebung ein. Seit Jahren ist es das erste 5-Sterne-Haus, das im Oman neu gebaut werden durfte. Es gehört zur Jumeirah-Gruppe, die im Besitz der Herrscherfamilie von Dubai ist und neben Hotels, wie dem legendären Burj Al Arab, in den Arabischen Emiraten inzwischen auch international mit erstklassigen Häusern vertreten ist. (Das Jumeirah Capri Palace steht schon auf meiner Bucket List.)    

Jumeirah Muscat Bay – elegantes Hideaway am türkisblauen arabischen Meer 

In der Lobby werde ich freundlich von den Angestellten begrüßt. Männer in Dishdashas, den traditionellen langen Gewändern, kümmern sich um mein Gepäck. Ich schaue in Gesichter mit tiefbraunen Augen und gepflegten Bärten. Ein Gefühl aus Tausendundeine-Nacht stellt sich ein. So stellt man sich den Prinzen aus dem Morgenland vor. 


Der Duft von Weihrauch und die maurisch angehauchte Lobby tun ihr Übriges, um mich voll und ganz im Orient ankommen zu lassen.  


Lunch direkt am Beach 

Nach dem Flug möchte ich eine Kleinigkeit essen. Man empfiehlt mir das Seafood-Lokal Zuka. Frische Meeresfrüchte und Sushi sind die Spezialität in dem lässigen Beach-Restaurant. Der Golf von Oman ist dank der gleichbleibenden Wassertemperaturen reich an Fischen und anderem Meeresgetier. Beim Schnorcheln entdeckt man Schildkröten und harmlose Minihaie. 


Alles auf der Karte des Zuka klingt köstlich und so entscheide ich mich für eine kleine gemischte Auswahl. Als Starter wähle ich Quinoa Salat, gefolgt von Spicy Tuna-Rolls und Crumbed Calamari Rings. Ein erfrischender Mocktail mit Minze und Gurke passt perfekt dazu. 


Bevor es zur Massage geht, schaue ich nur kurz in meinem Zimmer vorbei, um in den Bademantel zu schlüpfen. Sehr schön, mein Gepäck wurde bereits heraufgebracht, und auf dem Bett liegen Rosenblätter um einen „Welcome“-Schriftzug aus kleinen Hölzchen.  

Relaxen im Talise-Spa 

An der Talise-Spa-Rezeption werde ich schon erwartet. In der folgenden halben Stunde knetet mich die freundliche Masseurin auf meinen Wunsch hin besonders intensiv durch. Danach entspanne ich in der Sauna und relaxe zwischen den Saunagängen auf der angewärmten Marmorbank unter einem Sternenhimmel aus kleinen Lichtern – begleitet von leisen orientalischen Klängen. 


Ich bin bereit für meine Yogastunde. Neben den Atemübungen gibt die indische Yogalehrerin wertvolle Tipps und zeigt Asanas. Eine davon soll gegen einen vollen Magen helfen. Gut zu wissen, wie sich später zeigt.  


Cleanes Interieur mit lokalem Kunsthandwerk und Meerblick 

Nach der sportlichen Aktivität habe ich endlich Zeit, mich in meinem Zimmer umzusehen. Genau wie sich das Haus von außen präsentiert – klar, modern und schnörkellos – ist auch das Interieur gehalten. Helles Holz gepaart mit grünen Elementen sorgt für ein elegantes Ambiente. Jedes der modern designten Zimmer hat einen Balkon mit Meerblick.


Das Bad mit freistehender Badewanne ist offen und kann von zwei Seiten betreten werden. Schiebetüren schaffen bei Bedarf einen privaten Raum. Die edlen Amenities im Jumeirah Muscat Bay sind von Amouage – dem Duft des Oman – made in Oman. Die sanfte blumige Note hüllt die Frauen des Oman (und jetzt auch mich) in einen geheimnisvollen, sinnlichen Duft. Lange Zeit war Amouage nur hier erhältlich und galt als teuerstes Parfum der Welt. 


Die kostbare Essenz verdanken wir dem zu Lebzeiten sehr beliebten Sultan Qabus Bin Said, der in den 1980er Jahren der Parfumherstellung in seinem Land neuen Schwung verleihen wollte. Überhaupt hat der Herrscher sehr viel für sein Land getan. Der 2020 verstorbene Sultan verhalf der Bevölkerung durch den Bau von Schulen und Universitäten – die auch von Frauen besucht werden dürfen – zu Bildung und Wohlstand. Paare erhalten beispielsweise bei ihrer Heirat ein Stück Land, und die Braut bekommt eine staatliche Mitgift.

Doch trotz seiner westlichen Orientierung, bleibt der Oman seinen Werten treu und setzt auf sanften Tourismus. 


So finden sich auch traditionelle Elemente zur Deko in meinem Zimmer wieder: ein großer Messingteller, von dem omanische Familien gemeinsam essen, ein handgefertigter Wollteppich und das Schwarz-Weiß-Bild einer alten Dhau, des traditionell arabischen Segelschiffs aus Holz.


Übrigens, wer mit einer größeren Familie oder mehreren Frauen anreist (omanische Männer dürfen bis zu vier Frauen gleichzeitig haben), hat hier die Möglichkeit, ein Summer House oder eine Villa inklusive Butler mit Zugang zu einem kleinen Privatstrand zu mieten. 


Auch ohne Butler genieße ich mein Abendessen in der Anzo-Bar, in der asiatisches Fingerfood vom Feinsten serviert wird. Ich wähle einen Thai Beef Salat, Spicy Tuna Tartar mit Safran Arancini und Crispy Shrimps Tempura und dazu den einen oder anderen Drink. Das ist obligatorisch, denn der Martini-Trolley ist der ganze Stolz des Barkeepers! 


Sanftes Meeresrauschen und das leise Zirpen der Grillen lassen mich in dieser Nacht hervorragend schlafen. Matratze und Kissen sind dank Memory Foam und Pillow Menu perfekt auf mich abgestimmt.  

Das Frühstück – ein Traum aus 1001 Versuchungen 

Beim Frühstückbuffet am nächsten Morgen wird wirklich alles geboten. Typisch arabische Speisen wie Hummus, Baba Ganusch & Co., interkontinentales Frühstück, English Breakfast, feiner italienischer Schinken, eine große Käseauswahl, verschiedene Müslis, frische Croissants und, und, und. Die Wahl fällt mir denkbar schwer. Ich wage mich an etwas, was ich zu Hause eher nicht esse und nehme eine Portion Shakshuka, eine israelische Spezialität mit pochierten Eiern in einer Tomaten-Chilisoße. Und es schmeckt wirklich gut.      

Sightseeing in Maskat mit privatem Guide 

Jetzt bin ich gestärkt für die bevorstehende City-Tour. Das Jumeirah Muscat Bay hat einen Stadtführer inklusive Fahrer für mich organisiert. Mein Guide Radschi wird mir die Sultan Qabus Moschee zeigen, die royale Oper und den Muttrah Souk. 


Die prachtvolle Moschee hat enorme Ausmaße und ist wunderschön. Und – natürlich – weiß. Der Besuch ist nur in knöchelbedeckender Hose oder Rock, einem Oberteil mit langen Ärmeln und einer Kopfbedeckung gestattet. Radschi hilft mir mit dem Tuch und knotet es kunstvoll um meinen Kopf. (Das ist schon etwas ungewohnt.)

Die Sonne scheint, der weiße Marmor blendet – schnell die Sonnenbrille aufgesetzt! Wir sehen uns die bunt bepflanzten Gärten an und gelangen dann in das Innere des heiligen Ortes. 


Der große Gebetsraum für Männer wird von einem tonnenschweren Swarovski-Leuchter dezent illuminiert. Ein riesiger, handgeknüpfter Teppich bedeckt den Boden. Ungläubige dürfen das Kunstwerk nicht betreten – eigens für Besucher wurde er stellenweise mit einem blauen Tuch abgedeckt, auf dem ich wie auf einer Art Pfad barfuß laufe.

Was mir bei meiner weiteren Erkundung auffällt: Der Bereich, in dem Frauen beten dürfen, ist im Vergleich relativ klein und mit weitaus weniger opulenten Leuchtern geschmückt. 

In den Golfstaaten sind Opernhäuser eine Rarität 

Nächster Sightseeing Spot ist die unglaublich beeindruckende königliche (weiße) Oper. Genau wie die Moschee, wurde auch die Oper für das Volk erbaut und 2011 als erstes Opernhaus in den Golfstaaten eingeweiht. Im Inneren dominiert auf der Bühne eine große, in Deutschland gebaute Orgel. 


Es geht weiter zum Fischmarkt, der sich gleich neben dem Hafen befindet. Dort liegt die königliche Yacht „Al Said“ samt „kleiner“ Begleityacht vor Anker. Wobei klein für mein Verständnis eher riesig erscheint und groß überdimensional gigantisch ist. 


Zum Abschluss meiner City-Tour laufen wir noch die paar Schritte zum Muttrah Souk. Dort kaufe ich Datteln, herrlich duftenden Safran und weitere Gewürze.  

Beach Life in der privaten Hotelbucht 

Zurück im Jumeirah Muscat Bay habe ich Zeit für ein bisschen Beach Feeling. Der palmengesäumte Main-Pool mit den stylischen Daybeds ist das Highlight des Traumresorts. Mich persönlich lockt der Strand mit seinem feinen Sand. Zwei freundliche Angestellte tragen einen der schweren Liegestühle extra für mich in die Sonne, ein dritter bietet geeiste Fruchtspieße an und ein vierter bringt mir die Handtücher. 


Ein Bad im Meer muss natürlich sein. Das Wasser ist klar und hat eine angenehme Temperatur, ich könnte ewig drinbleiben. Schildkröten sehe ich leider keine (Haie Gott sei Dank auch nicht), aber ein kleiner stacheliger Fisch schwimmt an mir vorbei. Die Stacheln wären völlig harmlos, hat man mir gesagt. Ich bleibe entspannt.  

Abendessen im Restaurant Brezza 

Vor dem Dinner gönne ich mir auf der Dachterrasse des Restaurants ein Gläschen Bellini. Von hier oben hat man einen schönen Blick auf das Resort bei Nacht. Ein perfekter Ort, um in den Abend zu starten. Ich verquatsche mich mit Juliette, der deutschen Marketing-Managerin, bis der venezianische Meisterkoch Cristiano Goattin höchstpersönlich auftaucht und freundlich zu Tisch bittet.


Als Vorspeise wähle ich die Eggplant Parmigiana, dann ein Stück Trüffel-Pizza (muss sein!) und als Hauptgang ein Lobster Risotto. In der Showküche kann ich die Köche beim Zubereiten meiner Wünsche beobachten. Alles schmeckt köstlich! Die Nachspeisen sind kleine Meisterwerke, am meisten hat mich die Spiced Poached Pear beeindruckt, Birne mal ganz anders – scharf und würzig. Zum Glück hat uns die Yoga Lehrerin die spezielle Asana empfohlen – die habe ich jetzt dringend nötig …


Am nächsten Morgen warte ich in der Lobby auf meinen Fahrer, der mich zum Flughafen bringen wird, blicke durch die großen Fenster aufs Meer und atme den Duft des Weihrauchs. Ein letzter Blick in tiefbraune Augen, Hände winken freundlich zum Abschied. 


Ich komme wieder. Inschallah.

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