luxuszeit
×
Land
Kategorie
Amerika
Für Menschen, die Hotels mögen
Hotelbericht

Schwarzenberg, Hirschen · Fine Hotel, Restaurant & Spa

Alteingesessener Gasthof mit frischen Akzenten

‚Hirschen – jung seit 1755‘ steht an der Wand des mit Blumen geschmückten, schindelverkleideten Traditionshauses direkt am Dorfplatz von Schwarzenberg. Der Claim passt, wie wir während unseres Aufenthaltes erleben werden.

Uns erwartet ein alteingesessener Gasthof im Herzen des Bregenzerwaldes, mit langer Geschichte und dennoch jung – mit vielen Ideen und teilweise neuem Outfit. Wer hier eincheckt, erfährt Leichtigkeit und offene, herzliche Gastfreundschaft.

Weiterlesen

Kultur und Tradition im Bregenzerwald 

Der Bregenzerwald ist bekannt für ländliche Entspannung und kulturelle Impulse. Südöstlich vom Bodensee erstreckt sich diese Region mit 23 Dörfern, mittendrin das kleine Schwarzenberg, das durch die Schubertiade, die als bedeutendstes Schubert-Festival der Welt gilt, ebenso bekannt ist, wie durch das Angelika-Kauffmann-Museum, das die Malerin aus dem 18. Jahrhundert würdigt.


Historische Architektur und zeitgemäßes Handwerk gehen hier Hand in Hand. Mitten auf dem Dorfplatz finden wir den Hirschen: von außen ländliche Gemütlichkeit und innen moderne Kunst in klassisch stimmungsvollen Bauernstuben. Unser Auto parken wir bequem in der Tiefgarage. Beim Empfang an der Rezeption hören wir englische und italienische Wortfetzen (gerade während der Bregenzer Festspiele logiert hier viel internationales Publikum).


Unser geräumiges Hirschen Home im Nebengebäude des alten Gasthauses ist eine Mischung aus modernem, eher puristischem Design und örtlicher Handwerkskunst mit nachhaltigen Materialien. Im romantischen Garten stimmen wir uns mit kulinarischen Köstlichkeiten, die hier bereits am Nachmittag serviert werden, auf den abendlichen Festspielbesuch ein. (Das Hotel bietet einen extra Shuttle Service zur Seebühne nach Bregenz).

Hirschen · Fine Hotel, Restaurant & Spa – ein weltoffener Platz 

„Der Hirschen ist ein Platz, an dem sich Charaktere – Ästheten, Kreative und Menschen mit Visionen – treffen. Ich bin überzeugt, dass wir mehr solcher Plätze brauchen. Inspirierende Orte, an denen man sich austauschen kann, an denen Ideen und Beziehungen entstehen und Menschen vielleicht sogar etwas gemeinsam erarbeiten und kreieren. Der Hirschen ist seit 1755 ein weltoffener Platz. Wir als Familie versuchen, dieser Vision weiterhin gerecht zu werden und einen urban geprägten Platz in einem ländlichen Umfeld zu schaffen,“ erklärt mir Peter Fetz (34) der junge Inhaber und Gastgeber, der zusammen mit seiner Schwester Pia (32) in der zehnten(!) Generation den Hirschen übernommen hat.


Schon ihr weitgereister Vater Franz prägte mit seiner Kunst- und Musikleidenschaft den besonderen Spirit des Hotels. Pia fügt hinzu: „Der Hirschen verkörpert für meinen Bruder und für mich das, was ein gutes Hotel ausmachen sollte: angefangen bei der Kulinarik, der Architektur, über die kleinen Details wie Musik und Düfte bis hin zum Konzept sowie der Philosophie unseres Hauses.Ich persönlich empfinde es als großes Privileg, dass ich tagtäglich mit wundervollen Menschen zusammenarbeiten und Gäste aus aller Welt kennenlernen darf.“

Architekturtradition mit modernem Touch 

Das Geschwisterpaar, selbst viel und weit gereist, ist mit frischem Blick auf das alte Gemäuer an die neue Aufgabe herangegangen. So haben sie neben den 12 Hirschen Homes auch das sogenannte Badehaus eröffnet. Das Gebäude in Vollholz, entworfen vom Architekturbüro NONA, ist modern, zeitgemäß und fügt sich dennoch harmonisch in die bauliche Tradition des Bregenzerwaldes ein.


Während ich hier an einem warmen Sommertag am Außenpool in die Sonne blinzele, stelle ich mir vor, wie es ist, im Winter aus der kuschligen Sauna zu kommen, von den Ruheräumen aus in den Schnee zu schauen und habe genügend Phantasie, um den Hirschen auch ganzjährig als Urlaubsziel in Erwägung zu ziehen.

Ein Alchimist in der 3 Haubenküche 

Zu einem Platz, wo Genuss laut Gastgeber gelebt wird, gehört ohne Zweifel auch die Kulinarik. Die Küche, ausgezeichnet mit 3 Hauben, wird in den drei Stuben und im Gastgarten auf sehr sympathische Art zwanglos und dennoch mit viel Niveau zelebriert. Hatte uns schon das reichhaltige Frühstück mit vielen regionalen Zutaten und der Kuchen als köstliche, süße Kreation am Nachmittag begeistert, so bieten Jonathan Burger als Chef de Cuisine und „Koji Alchemist“ (weil er so viel Lust am Fermentieren hat) und Raphaela Wirrer als Chef de Cuisine & Chef Patissière abends eine Vielfalt von regionalen Spezialitäten mit überraschenden asiatischen Akzenten. 


Beim Menü bekommen wir zum Auftakt Sashimi vom Störschinken und Schwarzenberger Saibling, dann können wir wählen zwischen einem Käsespätzle- oder einem Hirschen-Gedeck, dann einem Raviolo mit Kaninchen gefüllt oder einem Kalbsrahmbeuscherl, einer Fischsuppe oder einer Flötzerhof Ente mit „Karnsalbe“. Letztere wird erklärt als eine Reduktion aus Soja Sauce und Honig, mit der die Ente glasiert wird.

Zu den verführerischen Desserts von Raphaela Wirrer gehören knapp formulierte Kreationen wie Topfen – Heidelbeer – Olivenölkuchen, Dukkah (eine nordafrikanische Gewürzmischung), Himbeere – Tonkabohne oder Kürbis – Mandarine – Schokolade, in einem Mandarinenfond pochierte Kürbisschleifen, die (wie schon am Nachmittagskuchen zu erkennen war) wahre Handwerkskunst verlangen und entsprechend interessant zu genießen sind.


Zum Abschluss nicht zu vergessen: die Bregenzerwälder Käseauswahl mit Chutney, lokalem Brot und 2 Jahre luftgetrockneter Biosalami.

Ein Hotel für das gute Leben 

Wer etwas von der Küchenkunst mit nach Hause nehmen möchte, hat sowohl an der Rezeption wie im neu entstandenen Fermentationskeller mit angeschlossenem Schinkenraum und in der Lobby der Hirschen Homes die Gelegenheit, hausgemachte Köstlichkeiten wie Saucen, Eingelegtes und Süßes zu erstehen. Und natürlich kann man sich – zum Beispiel im Sommer spät abends nach der Oper – auch etwas davon aus dem Kühlschrank nehmen und im Zimmer genießen. Womit wir wieder beim Motto des Hauses wären: Ein Hotel mit Charakter und vielen Plätzen für das gute Leben. 


Unser ‚Absacker‘ in der Bar dauert länger als geplant, die entspannte Atmosphäre und die interessanten Kunstwerke laden einfach zum Bleiben ein. Aus der Gaststube nebenan ertönt noch spätabends Gitarrenmusik, wir gehen dem Klang nach und werden von ein paar Angestellten eingeladen, auf einen Drink zu ihnen zu kommen. Die fast familiär anmutende Atmosphäre, die wir hier spüren, bestätigt, dass „der Hirschen ein Ort der Begegnung sein soll, an dem das Leben ein bisschen leichter ist“ wie mir Pia Fetz als Gastgeberin erzählt. 


Die Familie Fetz und das Team vom Hirschen haben unser Leben für die Zeit unseres Aufenthaltes in jedem Fall leichter gemacht.

Mehr Infos: Zum Hotel »