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Amerika
Für Menschen, die Hotels mögen
Hotelbericht

Kapstadt, 21 Nettleton

Quiet Luxury am Fuße des Lions Head

Nach zwölf Stunden Nachtflug fahren wir durch Kapstadt in Richtung Camps Bay. Verkehr, Staub, Hitze – eine pulsierende Großstadt.Noch deutet nichts darauf hin, dass nur 40 Minuten entfernt eine völlig andere Welt beginnt.


Wir verlassen die Hauptstraße und folgen den Serpentinen den Berg hinauf. Die Stadt verschwindet, die Luft wird klarer, das Licht weicher. Zwischen Granitfelsen und wilden Gärten öffnet sich eine schmale Auffahrt.

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Am Ende der Straße thront eine herrschaftliche Villa. Kein Hotelschild, kein Schriftzug, nur ein schmiedeeisernes Tor und die Hausnummer 21. 

Wir sind angekommen 

Das Tor öffnet sich und Slindo begrüßt uns mit einem strahlenden Lächeln. Sie führt uns die Treppen hinauf in einen eleganten Salon mit phänomenaler Aussicht: Das Meer unter uns glitzert in der klaren Morgensonne, auf der linken Seite erstrecken sich imposant die zwölf Apostel. Meine Müdigkeit ist wie weggeblasen, ich muss jeden Augenblick auskosten. Hier und jetzt.

Kunst und Design mit persönlicher Note 

Das Haus war einst die Privatresidenz des südafrikanischen Unternehmers und Kunstsammlers Hugo Jankowitz und begeistert nicht nur durch seine spektakuläre Lage am Fuße des Lion’s Head, hoch über Clifton Beach.

Die Ruhe, das außergewöhnliche Interieur und der unaufgeregte, persönliche Service schaffen eine Atmosphäre, die man schwer beschreiben kann. Alles hier wirkt selbstverständlich, nichts gespielt oder überinszeniert. 


Überall findet man Werke aus der Sammlung des Hausherrn: Gemälde, Fotografien, und Skulpturen, die den Räumen etwas sehr Persönliches verleihen. Die insgesamt nur sechs Zimmer und Suiten, darunter eine Presidential Suite, die sich über das gesamte oberste Stockwerk erstreckt, sind alle unterschiedlich eingerichtet, mit einer Mischung aus kolonialem Stil, Designklassikern und afrikanischem Kunsthandwerk. 


Wir wohnen in der Queen Suite: ein Raum voller Licht mit hohen Decken, schweren Stoffen, alten Möbeln, einer freistehenden Badewanne und witzigen Akzenten, wie die bunt bemalte Holzgiraffe mit perlenbesetztem Chandelier-Ohrring. Übrigens, meine Highlights waren definitiv die seidene Bettwäsche und der weite Blick von der Terrasse auf den Atlantik. Von hier oben schien die Welt still zu stehen.

Die Freiheit, nichts zu müssen 

Das Herz des Hauses ist die großzügig gestaltete Wohnhalle mit Kamin, Tischen und Sofas.Hier trifft man sich, liest, isst, streichelt die Siamkatze, die gerade erschöpft von ihrem Lion’s Head Ausflug zurückgekehrt ist oder schaut einfach nur aufs Meer. 


Der Service ist da, wenn man ihn braucht, und zieht sich diskret zurück, wenn man allein sein möchte. Genau das macht ihn perfekt.

Nach einem Tag weiß man, dass man morgens Espresso statt Kaffee trinkt, einen Sonnenschirm an seiner Liege möchte, sein Dinner am liebsten im Garten einnimmt und so lange sitzenbleibt, bis das Meer schwarz wird. (Der Moskitospray steht natürlich schon bereit.) 


Im 21 Nettleton gibt es keine festen Zeiten, keine starren Abläufe. Frühstück wird serviert, wann und wo man möchte: auf der Terrasse, am Pool oder ans Bett. Ein Omelett, ein Teller frischer Früchte, Croissants – je nach Wunsch. Und für das abendliche Dinner stimmt man seine Vorlieben direkt mit dem Private Chef ab. Kein Menü, nur wieder ein simples „What would you like“? 


Alles wirkt mühelos und gibt uns ein Gefühl von Freiheit.

Ein Garten über dem Meer 

Der Garten ist mein Lieblingsort zu jeder Tageszeit (und gehört uns fast allein, weil nur zwei weitere Gäste anwesend sind).

Er ist wild und gepflegt zugleich, wie natürlich gewachsen und doch perfekt abgestimmt.In seiner Mitte liegt ein Naturpool, eingefasst von Grün und großen Steinen. Eine herrliche Abkühlung bei den heißen Temperaturen im Januar.


Wir lauschen dem Wind, freuen uns über die einzigartige Kulisse und genießen die absolute Ruhe. Abends essen wir hier unter der Laube. Der Grill duftet, der Kingklip ist frisch, der südafrikanische Wein köstlich. Die Sonne versinkt hinter dem Lion‘s Head, die Stadt unten verschwimmt im Dunst.


Es ist einer dieser Momente, in denen einfach alles passt.

Luxus, der nichts beweisen muss 

Für mich ist das 21 Nettleton ein Rückzugsort mit Seele.

Leise, ehrlich, unaufgeregt.

Luxus ist hier sichtbar, aber nie laut. Ein Ort, der noch lange nachwirkt

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