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Hotelbericht

Garmisch-Partenkirchen, Hotel Werdenfelserei

Der Himmel über Garmisch

Das Hotel Werdenfelserei in Garmisch-Partenkirchen gilt als Hotspot für Gäste und Einheimische – eine gelungene Mischung aus Modernität und alpiner Gemütlichkeit.

Das Haus am Kurgarten verleiht dem Ort internationales Flair - moderne Hotels sind hier eher Mangelware. Schon vor der Eröffnung (im Mai 2018) wurde das 13-Millionen-Projekt der Eheleute Monika und Franz Erhardt zum „Hideaway Newcomer of the Year Award 2018“ gekürt, bereits Wochen im Voraus war die Werdenfelserei ausgebucht. Was erwartet den Gast heute? Ich mache mich auf Entdeckungtour und besuche das viel gepriesene Aushängeschild Garmischs.

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Ganz klar, das muss die Werdenfelserei sein.

Die moderne Holzfassade des Hotels hebt sich deutlich von den anderen, traditionellen, in grau und weiß getünchten Häusern ab. Das braune Holz strahlt warm, freundlich und hell und setzt einen Gegenpol zu diesem verregneten, grauen Tag. Die positive Wirkung setzt sich fort, als wir das Hotel betreten.


In der Lobby, dem Herzstück des Hauses, sitzen entspannt die Besucher – Hotelgäste und Einheimische gleichermaßen. Manche in Sesseln, manche auf dem Boden. Die Gäste unterhalten sich, blättern in Zeitschriften, trinken Kaffee. Kinder toben zwischen den Couchtischen herum und keinen stört’s. Fast meint man, in einer großen Stadt zu sein und nicht im beschaulichen, bayerischen Garmisch. Wir machen es uns mit dem Begrüßungssekt in einer Sitzecke am großen Fenster bequem und genießen den Blick auf den angrenzenden Michael-Ende-Park, über den man in nur wenigen Fußminuten das Stadtzentrum von Garmisch erreicht.

Die schicke Schwester vom Fiakerhof

Die Werdenfelserei ist ein lang gehegter Traum von Familie Erhardt. Dass Monika und Franz mit den Töchtern Barbara und Katharina Hotellerie können, haben sie bereits mit dem nur wenige Autominuten entfernten Fiakerhof bewiesen, den die Familie seit 300 Jahren in Partenkirchen betreibt, einst als Bauernhof, jetzt als Romantik-Landhaus mit neun Appartements und Ferienwohnungen.


Die Werdenfelserei in der Alleestraße von Garmisch ist die größere, schickere Schwester. Ein Boutique-Hotel mit 51 Studios und zwei Suiten, eine gekonnte Mischung aus Modernität und bayerischer Gemütlichkeit. Nur die Tiefgarage, das Treppenhaus und der Keller sind aus Beton, alles andere ist aus Holz erbaut. Das verleiht dem Hotel eine angenehme Atmosphäre, überall duftet es wohlig-warm nach Holz. Oft zeigt sich der Rohstoff ganz natürlich und unbehandelt. Dazu viel Glas, das den Blick frei gibt auf die umliegende Natur. Die ist nämlich der Hauptakteur, die Bergwelt ist allgegenwärtig.

Trinkbrunnen statt Minibar

Unser Studio ist ebenso ganz aus Holz. Nicht nur die Möbel sind daraus gestaltet, auch die Wände sind damit verkleidet. Die Wand hinter dem Bett ist einem Stadl nachempfunden. In einem kleinen Schränkchen finde ich unser Betthupferl. Wie aufmerksam! Eingerichtet ist das Zimmer in warmen Erdtönen, die zusammen mit dem Holz für eine harmonische Wohlfühlatmosphäre sorgen. Statt einer Minibar gibt es einen Trinkbrunnen mit Granderwasser und dazu eine Auswahl an frischen Tees. Mit einer heißen Tasse Tee und in eine Decke gehüllt mache ich es mir auf dem extra großen Balkon bequem und blicke auf den Kurgarten zu meinen Füßen.

Auszeit über den Dächern vom Garmisch

Das Highlight der Werdenfelserei aber befindet sich auf der Dachterrasse: Im wohltemperierten Rooftop-Pool schwimmt man der Zugspitze förmlich entgegen, garniert ist der Blick mit dem Turm von St. Martin im Vordergrund. Das Naturschauspiel setzt sich im zweistöckigen, Holz verkleideten und stilvoll gestalteten Ruheraum fort. Von meinem Daybed aus beobachte ich durch raumhohe Fenster, wie draußen ein Unwetter aufzieht und die Zugspitze hinter dunklen Wolken verschwindet. Schade nur, dass der Kamin in der Mitte des Ruheraums an diesem Tag unangezündet bleibt.


Nach einer wundervollen Massage, eine der besten meines Lebens, freue ich mich auf das Abendessen.

Die Küche ist fantastisch

Neben Gerichten à la carte ist das Sechs-Gänge-Menü das Glanzstück der Küche. Viele Blüten, Beeren, Knollen und Wurzeln treffen hier aufeinander und ergeben ein kulinarisches Gesamtkunstwerk. Unter dem Titel „wäre doch ge(LACHS)t!“ werden uns norwegischer Lachs BBQ, gebratener Grünkohl, Petersilienwurzeln, Koriander, Honig, Nüsse und Ziegenjoghurt serviert. Danach Schwarzwurzel mit Landei, Spinat und frischem Trüffel. Göttlich-zart ist der Hauptgang: eine 48 Stunden lang gegarte Challans Entenbrust mit Steinklee, Sonnenblumenwurzel, Rosenkohl und grüner Pfeffersauce. Zum Niederknien. Und weil alles so leicht, frisch und zart ist, fühlen wir uns nach den vielen Gängen nicht unangenehm voll.

Rührei de luxe

Am nächsten Morgen bin ich gespannt, ob das Frühstück mit dem Dinner mithalten kann. Das Buffet bietet von allem etwas: verschiedene Brotsorten, verschiedene Marmeladen, Wurst, Käse. Ich bin ein wenig enttäuscht, denn ich liebe es, wenn mich am Morgen irgendetwas Besonderes überrascht. Das gelingt schließlich dem Rührei, das ich à la carte bestelle. Es wird mir ein kunstvoll drapiertes Türmchen aus Ei, krossem Speck, angebratenen Pilzen und mit vielen frischen Kräutern und Blumen garniert, serviert. Ein optisch und geschmacklich gelungener Start in den Tag.


Das Wetter nimmt uns die Entscheidung ab, wie wir den Tag gestalten werden. Es stürmt und regnet – die perfekten Voraussetzungen für einen chilligen Tag im Spa über den Dächern von Garmisch.

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