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Amerika
Für Menschen, die Hotels mögen
Hotelbericht

Reykjavík, Sand Hotel by Keahotels

Zu Gast im hohen Norden

Island lockt. Mit heißen Quellen, tosenden Wasserfällen, unwirklichen Lavalandschaften, aber auch mit der freundlichen Lässigkeit seiner Bewohner. Auch für mich ist die Insel im Nordatlantik seit Jahren ein Sehnsuchtsziel. 

Und so geht es zunächst nach Reykjavík, in die nördlichste Hauptstadt der Welt, die mich mit ihren malerischen Wohnvierteln mit bunt bemalten Häusern vom ersten Moment an begeistert.

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Mitten drin im kulturellen Leben der Stadt

Mitten hinein ins Stadtleben habe ich mir gedacht, um so viel wie möglich von dem Charakter Reykjavíks zu erleben. In der Laugavegur, der lebendigen Hauptstraße, auf der sich das Shopping-, Kunst-, und Nachtleben der Stadt konzentriert, liegt das Sand Hotel, das 78 Zimmer und Suiten beherbergt. Bereits der Eingangsbereich spiegelt den zurückhaltenden Inselcharakter perfekt wider. Durch einen unscheinbaren Eingang – ich bin mir sicher es ist schon so mancher Gast dran vorbeigelaufen – gelangt man zunächst in den Innenhof des Boutique Hotels.


Kaum eingetreten, steht man schon in der Lounge, die wie ein isländisches Wohnzimmer aussieht, das liebevoll mit Designelementen ausgestattet wurde.

Im Sand Hotel erzählt jedes Gebäude seine eigene Geschichte

Schöne Art Déco-Akzente gepaart mit modernen nordischen Elementen lassen auch jedes der individuell eingerichteten Zimmer besonders wirken. Das Interieur des Sand Hotels besteht aus wenigen, dafür mit Liebe kuratierten Stücken, die mit viel Freiraum dazwischen platziert werden. So können sie besser für sich selbst wirken und das Gesamtbild strahlt Harmonie und Ruhe aus.


Mein Zimmer im hinteren Teil des Hauses – das Sand Hotel besteht aus mehreren Gebäudeteilen – ist zudem herrlich ruhig. Apropos Gebäude, in den Gemäuern der drei Häuser, aus denen sich das Hotel zusammensetzt, steckt eine Menge Geschichte.


Im Jahr 1929 errichtete Guðsteinn Eyjólfsson, Islands ältester Schneider, das dreistöckige Gebäude in der Laugavegur 34, in dem bis heute sein Herren-Bekleidungsgeschäft untergebracht ist. In Hausnummer 32 wurde der angesehene isländische Autor und Literatur-Nobelpreisträger Halldór Laxness geboren. Im dritten Gebäude befindet sich im Erdgeschoss die Bäckerei Sandholt, die als eine der besten Bäckereien der Stadt gilt und morgens mit dem Duft von frischgebackenen Zimtschnecken lockt.


Die Verbindung zu den historischen Ursprüngen finden sich auch im Sand Hotel wieder, unter anderem in den Kissen, die sich aus den Resten hochwertiger Stoffe der Schneiderei zusammensetzen. Bettwäsche aus ägyptischer Baumwolle, die auch im kalten isländischen Winter wärmt, eine Minibar, die man mit Artikeln aus dem Kühlschrank in der Lobby selbst befüllen kann und ein hübsches Bad mit Fußbodenheizung und pfiffigen Badleuchten mit (nächtlichen) Bewegungssensoren komplettieren die Ausstattung.

Isländisches Frühstück – genau mein Geschmack

Doch auch ein paar Kompromisse muss man eingehen. Da wären zum Beispiel die offenen Schränke, die für meinen Geschmack ein bisschen mehr Platz zum Aufhängen der Kleidung bieten könnten. Der Frühstücksraum, der sich in der Sandbar im Erdgeschoss des Hotels befindet, erscheint an manchen Tagen ebenfalls ein wenig zu klein geraten für die Anzahl der Zimmer. Auch, dass man seinen Cappuccino oder Espresso sowie Eierspeisen selbst bezahlen muss, könnte man noch überdenken.


Das eigentliche Frühstück trifft jedoch genau meinen Geschmack. Vor allem der Fokus auf frische, lokale Produkte hat es mir angetan. Isländischer Honig, Lachs, Skyr und Frischkäse stehen dabei ebenso zur Auswahl wie das ofenfrische Brot, das täglich aus der benachbarten Bäckerei Sandholt kommt. Wer es lieber fruchtig mag, wird sich über Smoothies, Ginger Shots, Overnight Oats mit Blaubeeren oder Chia Pudding mit Kokosraspeln und Früchten freuen, die in kleinen Gläsern frisch zubereitet werden.


Über ein richtiges Restaurant verfügt das Sand Hotel zwar nicht, dafür bietet die Bäckerei ein eigenes Bistro mit leckeren Sandwiches, Macarons und Pralinen, selbstgebackenen Pfannkuchen und Suppen. Oder man schlendert die wenigen hundert Meter bis zur Hallgrimskirkja oder zum alten Hafen mit dem prächtigen Konzerthaus Harpa, die vom Hotel aus schnell erreicht sind und begibt sich auf kulinarische und kulturelle Entdeckungsreise durch Reykjavík. Denn zu entdecken gibt es in Island so einiges.

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