Detox im Kranzbach – Entgiften Deluxe
Dass das Kranzbach ein ganz besonders schöner Rückzugsort inmitten einer beeindruckenden Naturkulisse ist, habe ich in meinem Hotelbericht ja bereits ausführlich beschrieben. Dass man sich hier auch einer sehr professionell betreuten Detox-Kur unterziehen kann, durfte ich vor Kurzem am eigenen Leib erfahren.
Der Trend des Entgiftens ist in aller Munde: Green Smoothies, basische Rezepte – kein Frauenmagazin kommt im Moment ohne dieses Thema aus. Umso gespannter war ich, als mich eine Bekannte zusammen mit acht anderen Frauen einlud, drei Detoxtage im Kranzbach zu verbringen.
Für eine Entgiftungskur gibt es wohl keinen besseren Ort als das Hotel Kranzbach: Ruhe, Entspannung, Natur pur. Freudig und skeptisch zugleich treffen wir uns alle abends zur Ankunft im Restaurant und genießen ein letztes Mal ein leckeres Menü mit passendem Wein. Am nächsten Morgen wird uns ein interessant schmeckender Quinoa-Ingwerbrei mit einer Kanne Ingwerwasser serviert. Kaffee ist tabu.
Im Anschluss beginnen die Einzelgespräche mit der Allgemeinmedizinerin Dr. Christine Müller. Durch eine Kurz-Anamnese sollen für den Gast während des Detox-Programms individuelle Schwerpunkte zur Optimierung der Behandlung ausgearbeitet werden. Ich bin gleich ein Fan von Frau Dr. Müller, da sie trotz ihrer Fachkompetenz nicht dogmatisch auftritt und das nicht so salonfähige Thema "Darm als Entgiftungsorgan" unverkrampft, locker und sehr fundiert erläutert. Zudem gibt sie nützliche Tipps und beantwortet Fragen hinsichtlich gesünderem Lebensstil durch Bewegung und bewussterem Umgang mit Ernährung.
Nach einer wohltuenden Bauchbehandlung mit anschließendem Heublumenleberwickel, fühle ich mich gestärkt und mache eine kleine Wanderung zur Elmauer Hütte. Zurück im Kranzbach genieße ich unser überschaubares Mittagessen: Fisch mit Quinoa und gedünstetem Gemüse. Wir werden angehalten, während des Essens lange und bewusst zu kauen. Ungewohnt, aber mit einem positiven Nebeneffekt: Wir werden satt.
Da Sport während einer solchen Kur durchaus empfohlen wird, gehe ich euphorisiert ins Fitness Center und anschließend zum Ausklang ins Solebecken. Im Ruheraum schlafe ich sofort ein, was mir sonst nie passiert. Als ich aufwache, habe ich Kopfschmerzen, Hunger und fühle mich total erledigt. Die ersten Anzeichen, dass sich mein Körper umstellt?
Das Abendessen stellt uns dann auf eine harte Probe: Während die anderen Gäste sich an der leckeren Menüauswahl im Restaurant erfreuen, sitzen wir hungrig in der Bar vor einem großen silbernen Topf, aus dem uns eine leichte Gemüsebrühe serviert wird. Mehr nicht. Im Vergleich zum Vorabend ebben die Gespräche, die sich ohnehin nur ums Essen beziehungsweise Nicht-Essen drehen, schnell ab und jeder verabschiedet sich nach kurzer Zeit auf sein Zimmer. Die gut bestückte Minibar ist eine Versuchung, der ich mit Stolz standhalte.
Das Kopfweh und die Abgeschlagenheit halten auch am nächsten Tag an. Frau Dr. Müller nennt das die "Kurkrise". Abgesehen von einem kleinen Spaziergang werde ich nicht mehr sportlich aktiv, nicht einmal mehr für eine Yogastunde reicht meine Kraft. Dafür genieße ich eine Ayurveda Massage mit anschließendem Basensalzbad und lasse mich noch mit einer Aloe-Vera-Gesichtsbehandlung verwöhnen. Bei solchen Annehmlichkeiten Verzicht zu üben ist gar nicht so schwer.
Mein persönliches Fazit: Für mich ein durchweg positives, interessantes, ganzheitliches Erlebnis mit Langzeiteffekt. Ich esse bewusster, schlafe besser und habe dadurch mehr Energie. Und ich werde wiederkommen – und mir zur Belohnung am letzten Abend das Menü gönnen!