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Amerika
Für Menschen, die Hotels mögen
Hotelbericht

Salzburg, artHotel Blaue Gans

Urbanity trifft auf History

Die Blaue Gans hat schon vieles gesehen: Ritter, Burgfräulein, Wolfgang Amadeus Mozart. Seit 1350 gibt es das Haus bereits. Nach vielen Umbauphasen ist es jetzt das erste artHotel Salzburgs. Ein besonderes Haus mit viel Kunst und urbanem Flair.

Ein echter Geheimtipp! Der Ober führt uns zu unserem Tisch. Zum Glück haben wir noch einen Platz im Gasthaus Blaue Gans bekommen. Normalerweise sind die Tische schon lange im Voraus ausgebucht. Die Blaue Gans gilt als Geheimtipp unter den Restaurants in Salzburg. In geschichtsträchtiger Umgebung wird hier traditionelle österreichische Küche serviert.


Unter schwerem Tonnengewölbe nehmen wir Platz und lassen das Ambiente auf uns wirken. Dunkle Holzvertäfelungen, schwere, gusseiserne Lampen, an der Wand eine hundert Jahre alte Malerei mit der Inschrift: „Der Humor in der Gans bei fröhlichem Suff, er reibet die Mühsal des Lebens bald uff.“ Treffender könnte man es nicht formulieren. Na, dann Prost! Meine Begleitung und ich stoßen auf das Wochenende in Salzburg an und lassen uns den Tafelspitz mit Salzkartoffeln schmecken.

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Die Blaue Gans – das älteste Gasthaus Salzburgs

Schon vor 670 Jahren wurde genau hier, in der Gaststube, gefeiert und diniert. Die Blaue Gans ist das älteste Gasthaus der ganzen Stadt. Und dann, Ende des 20. Jahrhunderts, zog hier und im angrenzenden Hotel die Moderne ein. 1997 übernahm Andreas Gfrerer die Blaue Gans und startete einen massiven Umbau: Wände wurden eingerissen, Decken freigelegt und die zugemauerten Arkarden geöffnet. 2012 war das Werk vollendet. „Nach 15 Jahren Aufbauarbeit haben wir das Gefühl, dass es gut geworden ist“, sagt Andreas Gfrerer stolz. Historische Elemente wurden bei der Renovierung behutsam erhalten und mit modernen Elementen und Kunstwerken ergänzt.


Andreas Gfrerer will sein Haus als artHotel verstanden wissen, einen Ort der Kunst und Inspiration. Über 120 Installationen und Bilder sind über das ganze Haus verteilt, von Jonathan Meese über Rosemarie Trockel bis hin zu Franz West. Einige Werke haben die Künstler während ihres Aufenthalts in der Blauen Gans geschaffen. Die Kunstwerke zieren die Zimmer, die Gänge mit den meterdicken Gemäuern, die alten Stiegenhäuser, die Rezeption, die Bar und den lichtdurchfluteten Innenhof. Neonpink leuchtet hier in der Nacht der Schriftzug „Oh mein Papa“, eine Installation des Schweizer Künstlers Lori Hersberger.

Stuckdecken treffen auf Designermöbel

Auch die 35 Zimmer und Suiten vereinen Tradition und Moderne gekonnt. Stuckdecken treffen auf Designermöbel, dabei gleicht kein Zimmer dem anderen. Wir wohnen in dem Doppelzimmer Large im zweiten Stock. Ein großer, lichtdurchfluteter, minimalistisch eingerichteter Raum. Graublaue Stoffe setzen einen wirkungsvollen Akzent zu dem Braun des Eichenholzbodens. Sehr schön ist auch das Bad, das man durch Doppelschiebetüren betritt. Auch hier alles in reduziertem Design, hell und groß mit Badewanne und allem erdenklichen Komfort.


Und dann der Ausblick aus unserem Zimmer! Ich öffne die Flügelfenster und blicke direkt auf den Herbert-von-Karajan-Platz mit der prunkvollen Pferdeschwemme.

Das Museum der Moderne ist ein Muss

Ich könnte noch viel mehr Zeit in meinem Zimmer verbringen, aber natürlich treibt es mich raus in die Stadt. Zentraler kann ein Hotel nicht liegen: Die Blaue Gans befindet sich mitten in der Getreidegasse, zu Mozarts Geburtshaus sind es nur wenige Meter, den Dom erreicht man zu Fuß in fünf Minuten. Auch zum Museum der Moderne auf dem Mönchsberg ist es nicht weit. Gleich gegenüber vom Hotel befindet sich der Aufzug dorthin. Das Museum sollte man unbedingt besuchen. Auf vier Ebenen wird hier zeitgenössische Kunst präsentiert. Danach trinken wir eine Melange auf der Terrasse des Restaurants m32 auf dem Mönchsberg. Wir genießen den Blick auf die Altstadt von Salzburg mit den vielen barocken Kirchtürmen und den verwinkelten Gassen.


Mit vielen Eindrücken kehren wir am späten Nachmittag in die Blaue Gans zurück und ruhen uns in der Lesestube im ersten Stock aus. Ein kleiner, gemütlicher Raum mit einer großen Auswahl an Büchern, Zeitschriften und Kunstbänden. Im Vorraum kochen wir uns an der Theke einen Tee und schmökern in den Zeitschriften. Am Abend ist wieder Programm angesagt: Dinner in der Blauen Gans und dann in das direkt gegenüber liegende Carpe Diem. Eine angesagte, coole Bar. Sollte man unbedingt besuchen, wenn man in Salzburg ist. Danach empfiehlt sich in der hübschen Bar der Blauen Gans ein Absacker. Oder auch zwei, denn zum Zimmer ist es ja nicht weit.

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